Von Jakob Straub
Aktualisiert am January 5, 2024
Wenn es dir schwerfällt, eine neue Sprache zu lernen, dann ist das vielleicht nicht immer nur ganz allein deine Schuld. Jeder Lernende ist natürlich ein anderer Lerntyp, aber genauso sind auch nicht alle Sprachen gleich aufgebaut. Einige sind unglaublich schwer zu erlernen, doch welche Sprache ist am schwersten zu lernen? Ob du nun Herausforderungen magst, von linguistischer Neugierde getrieben bist oder einfach nur die schwierigsten Sprachen meiden willst – dies sind die sieben Sprachen, die für Englischsprachige am schwierigsten zu lernen sind.
Was sind also die schwierigsten Sprachen der Welt? Das Erlernen einer Sprache hängt von vielen Faktoren ab, deine Muttersprache ist dabei ein sehr wichtiger. Durch die Nähe zum Englischen sind bestimmte Sprachen wie Spanisch oder Italienisch im Vergleich zu anderen, weiter entfernten Sprachen relativ leicht zu erlernen. Bei zwei Sprachen mit unterschiedlichen Wurzeln kann man sich nicht auf verwandte Wörter stützen, also auf Wörter derselben sprachlichen Herkunft, die beispielsweise aus dem Lateinischen stammen. Phonetik, insbesondere Klang und Intonation, unterschiedliche Alphabete, Buchstaben und Schreibstile machen es für Englischsprachige schwierig, bestimmte Sprachen zu erlernen. Aber auch das kann Spaß machen!
Mandarin – oder Hochchinesisch – ist die offizielle Sprache Chinas und für viele Menschen aus westlichen Kulturen sowie Englischsprachige gleichbedeutend mit „Chinesisch“. Obwohl ein Fünftel der Weltbevölkerung Mandarin spricht, tun sich englischsprachige Muttersprachler tendenziell eher schwer damit. Die Schwierigkeit liegt in den Tausenden von komplexen und komplizierten Zeichen des Schriftsystems. Selbst vereinfachtes Chinesisch beinhaltet vieles, was man sich merken muss. Vier Haupttöne und ein neutraler Ton erschweren das Sprechen, da die Aussprache die Bedeutung bestimmt. Mandarin ist der am weitesten verbreitete chinesische Dialekt. Kantonesisch hat ein anderes Buchstabensystem, eine andere Aussprache und hat insgesamt acht Töne, weshalb es noch schwieriger als Mandarin ist.
Wie Chinesisch gehört Arabisch zu den fünf meistgesprochenen Sprachen der Welt und es ist ebenfalls schwer zu lernen, wenn deine erste oder zweite Sprache Englisch ist. Es gibt nicht nur viele Dialekte, die über verschiedene Regionen und Länder verteilt sind, sondern das Alphabet ist auch nicht lateinisch und die Schreibweise schließt die meisten Vokale aus. Arabisch wird außerdem von rechts nach links geschrieben, falls du das nicht schon wusstest. Fügt man einige Laute hinzu, die von keiner anderen Sprache geteilt werden, sowie eine anspruchsvolle Grammatik mit Verben vor dem Subjekt, dann stellt man schnell fest, dass Arabisch sehr schwer zu lernen ist!
Japanisch hat drei verschiedene Schriftsysteme, jedes mit seinem eigenen Alphabet. Hiragana wird für japanische Wörter verwendet, während Katakana für Fremdwörter eingesetzt wird. Kanji ist von den chinesischen Schriftzeichen übernommen, man lernt also im Grunde noch zusätzlich Chinesisch. Die Grammatik erscheint ein wenig übersichtlicher, bis es um die Partikeln geht. Diese markieren Teile der Rede und haben als solche keine Entsprechung auf Englisch. Englischsprachige haben außerdem mit dem Vokabular zu kämpfen, wobei der soziale Status oder sogar das Geschlecht des Sprechers je nach Dialekt, Region oder Situation die Wortwahl beeinflussen können.
Noch einmal zur Erinnerung: Englisch hat (nur) drei Fälle. Ungarisch hat 18 Suffixe für Fälle. Allein diese Zahl verdeutlicht das Ausmaß der Lernschwierigkeit, aber das ist noch nicht alles: Die 14 Vokale der Sprache machen das Sprechen für Englischsprachige zum Albtraum. Von der Kombination von Sätzen zu einzelnen Wörtern wird dir der Kopf schwirren. Die komplexe Grammatik wird durch eine breite Palette von Idiomen und subtilen kulturellen Bezügen ergänzt, die dafür sorgen, dass es Anfänger erst einmal besonders schwer haben.
Sprachwissenschaftler betrachten Koreanisch als eine isolierte Sprache, also als eine Sprache ohne nachweisbare Verwandtschaftsbeziehung zu anderen Sprachen. Schon allein diese Einzigartigkeit stellt ein Hindernis dar, wenn man als Englischsprecher versucht, Koreanisch zu lernen. Die Wortstellung ist anders und Koreanisch ist zudem eine agglutinierende Sprache, was bedeutet: Indem man immer mehr anheftet, entstehen komplexe Wörter. Dieses Konzept gibt es im Englischen nicht. Das Alphabet ist zwar leichter zu erlernen als im Chinesischen oder Japanischen, aber eine falsche Aussprache führt auch hier schnell zu Missverständnissen.
Finnisch wird dich mit dem Alphabet und der Aussprache austricksen, die dem Englischen scheinbar so nahe sind – nur um dich dann mit einer komplexen Grammatik völlig in Schockstarre zu versetzen. Die Finnen lachen darüber, dass das Englische nur drei Fälle hat, denn im Finnischen können Substantive 15 verschiedene Fälle annehmen. Lange Vokale und Konsonanten erschweren das Sprechen, wenn man aus dem Englischen kommt. Um einen einfachen Satz zu bilden, muss man die Konjugation, die Konsonantenabstufung, das Fallsystem und die Deklination der Pronomen beherrschen. Dabei gibt es dann meistens für das, was man versucht zu sagen, zudem noch eine umgangssprachliche Form, um es auszudrücken. Also selbst wenn du es vielleicht korrekt gesagt hast, würden die Finnen selbst es anders sagen. Wenn du findest, dass Finnisch gar nicht so furchteinflößend klingt, dann versuch es doch mal mit Isländisch!
Polnisch verwendet das lateinische Alphabet, aber dann sind diakritische Zeichen scheinbar willkürlich im Schriftbild verteilt. Es gibt „nur“ sieben Fälle, aber diese können durch sieben grammatische Geschlechter verändert werden. Es ist, als ob man eine Sprache und gleichzeitig Mathematik lernt! Die Aussprache ist definitiv ein Problem für Englischsprachige, da es viele Laute gibt, die man noch nie zuvor gehört hat und die viel Übung erfordern. Polnisch ist in seine Konsonanten verliebt, und falls du noch nicht genug davon hast, dann versuch mal, Tschechisch zu lernen!
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