Von Lingoda Team
Aktualisiert am December 5, 2022
Wir freuen uns, diesen Monat eine neue Reihe Posts zum Thema „Deutsch lernen in Berlin“ vorzustellen!
Wie Sie vielleicht wissen, befinden sich die Lingoda Büros in der Hauptstadt Deutschlands. Berlin ist zudem unglaublich kosmopolitisch und die Einwohner der Stadt kommen aus ganz Europa und aus der ganzen Welt. Aktuell sind 190 Nationalitäten vertreten.
Viele Menschen, die wegen der angemessenen Lebenshaltungskosten und der freigeistigen Atmosphäre, die vor allem Künstler und junge Berufstätige anzieht, nach Berlin ziehen, haben Probleme damit, Deutsch zu lernen. Viele Ausländer kommen zurecht, ohne je wirklich Deutsch zu lernen, indem Sie Englisch als Kommunikationssprache benutzen..
Die meisten von ihnen versuchen, Deutsch zu lernen, aber nicht immer mit Erfolg! Deshalb haben wir uns entschieden, vier bekannte Blogger, die aus dem Ausland stammen und nun in Berlin leben, zu interviewen. Dabei befragten wir sie zu ihrem Fortschritt beim Deutsch lernen und zu ihren Erfahrungen, die sie als Nicht-Muttersprachler in Berlin gesammelt haben.
Als Zweites ist James an der Reihe, der überlin betreibt, einen großen englischsprachigen Blog über Berlin!
Mein Name ist James Glazebrook und ich bin eine Hälfte von überlin, einem von Berlins größten englischsprachigen Blogs – und einem der kleinsten Co-Working-Spaces.
Ich bin vor fünf Jahren hierher gezogen, aus denselben Gründen wie jeder andere – es ist (immer noch) günstiger hier als an dem Ort, an dem ich vorher gelebt habe (London), es ist cool, kreativ, gemeinschaftlich und hat eine relativ niedrige Zugangsbarriere für Menschen, die neue Dinge ausprobieren wollen.
Mehr oder weniger. Ich hatte früher in der Schule zwei Jahre lang Unterricht, aber in England bekommt man Fremdsprachen nie so beigebracht, als würde man sie tatsächlich eines Tages mal nutzen. Die Tatsache, dass mein Deutsch- (und Französisch-) Lehrer besessen von Zügen und nichts anderem war, hat auch nicht gerade geholfen. Als wir zum ersten Mal darüber nachgedacht haben, nach Berlin zu ziehen, haben wir einen Abendkurs belegt, welcher für ein gewisses Basiswissen gesorgt hat. Aber um ehrlich zu sein: Ich glaube, ich musste in die Sprache und das Land eintauchen, bevor es anfing Sinn zu machen.
Das ist kompliziert. Ja, man kann „klar kommen“, ohne mehr als nur ein paar Sätze zu kennen, aber dadurch vereinsamt man und lebt kein nachhaltiges Dasein. Nichtsdestotrotz, egal wie viel Deutsch ich lerne, ich werde immer ein Außenseiter sein. Aber auch, wenn ich vielleicht nie als echter Berliner durchgehe, glaube ich, dass ich in der Lage sein muss, mit den Menschen, in deren Land ich zu Gast bin, zu kommunizieren. Je mehr Deutsch ich verstehe und spreche, desto weniger fühle ich mich wie ein blöder, ausländischer Blutegel!
Ich schrieb schon darüber, wie glücklich wir uns schätzen können, dass Menschen, Geschäfte und Institutionen in Berlin Englischsprechende unterstützen werden, aber es ist verrückt, dass manche nicht in der Lage sind, auf Deutsch zu kommunizieren. Ich habe ein paar verlockende Argumente gelesen, welche die ausschließlich englischsprachigen Orte verteidigen (wir haben sogar eines veröffentlicht), aber sie sind meiner Meinung nach nicht sehr stichhaltig. Das ist immer noch Deutschland, Deutsch ist die offizielle Sprache und jeder Ort, der für die Öffentlichkeit zugänglich ist, sollte zumindest ein gewisses Grundwissen an Deutsch haben. Eine Freundin brachte die Eltern ihres deutschen Freundes in ein Lokal zum Essen, in dem es keine deutschen Speisekarten gab, und der Kellner bot an, alles für sie zu übersetzen. Das ist keine Lösung, das ist nicht akzeptabel, besonders nicht für einen Ort, der von sich behauptet, “100% Neukölln” zu sein.
Ja und nein. Ich bin immer noch weit entfernt davon, fließend zu sprechen, und ich habe eine Wohnung, einen Hund und ein Geschäft. Tatsächlich ist es so, dass man in Berlin normalerweise jemanden findet, der dem eigenen rudimentären Deutsch zuhört oder ins Englische wechselt oder für dich übersetzt, wenn das nicht möglich ist. Doch ich bin ein Autor und ein Blogger – ein Kommunikator – und für mich ist es schmerzvoll, meine Gedanken nicht rüber bringen zu können. Ich hatte, als ich anfing, Deutsch zu lernen, Schwierigkeiten, denn ich hasste es Fehler zu machen, aber ich habe mich verbessert und bin nun entspannt genug, um kommunizieren zu können, auch wenn das nicht immer schön ist. Oh, und ich arbeite jetzt von zuhause aus für eine US Firma, aber als mich hier beworben habe, haben meine Deutschkenntnisse meine Möglichkeiten wirklich eingegrenzt. Keine deutsche Firma will einen Social Media Manager, der die deutsche Sprache nicht fließend spricht!
In Berlin zu leben! Die Stadt ist so international, dass die gemeinsame Sprache in vielen Situationen tatsächlich Englisch ist. Außerdem können die meisten Deutschen wirklich beeindruckend gut Englisch und viele von ihnen sind anglophil. Viele derjenigen, die aus anderen Teilen Deutschlands nach Berlin ziehen, wissen den Kosmpolitismus Berlins zu schätzen. Wenn man nicht in einem deutschen Büro alter Schule arbeitet und der Großteil der WG Mitbewohner keine Deutschen sind, dann „braucht“ man nicht viel Deutsch um zurechtzukommen und man wird nicht viele Möglichkeiten haben, um zu üben. Für mich ist das Lernen der deutschen Sprache etwas, wofür ich mich anstrengen muss, eine langfristige Verpflichtung, die langsam und stetig voranschreitet.
Versuchen Sie es einfach. Bekommen Sie keine Panik, weil Deutsch zunächst erschreckend erscheint – tatsächlich ist es viel logischer und wahrscheinlich einfacher für Nicht-Muttersprachler zu erlernen als Englisch. Kommen Sie aus einer Kultur fauler Sprachen-Lerner wie ich, versuchen Sie diese Herausforderung zu genießen. Sorgen Sie sich nicht darum perfekt zu sein, und konzentrieren Sie sich darauf, dass Sie sich verbessern und auf ihre Möglichkeiten, die Sie hier haben. Und zum Abschluss noch ein paar wirklich praktische Tipps http://www.uberlin.co.uk/how-to-improve-your-german-in-berlin/.
Ich werde nie den ersten Witz, den ich auf Deutsch gemacht habe, vergessen. Er war nicht toll, aber er hat jemanden beim Zollamt zum Lachen gebracht, das muss ja etwas zählen. Ich war dort, um Schmuck abzuholen, den meine Frau online aus Amerika bestellt hatte. Als ich beschrieb, was in der Bestellung enthalten war – Ringe, eine Kette… – sagte ich so etwas wie „die sind nicht für mich“. Ich kann mich nicht mehr an meine genauen Worte erinnern, aber sie haben für Schmunzeln gesorgt.
Wie soll ich mich da entscheiden! Im Deutschen gibt es so viele komische, wunderbare und wundervoll spezifische Wörter. Eines meiner Lieblingswörter ist echte Umgangssprache – Nackenkater, oder “neck hangover”, der Schmerz, den man von zu viel Headbanging (auf Englisch: bangover) bekommt.
Das eine schwierige Wort, welches ständig genannt wird, ist der Name der Straße, in dem unser Co-Working-Space ist! “Böckhstrasse” – bitten Sie einfach mal einen Deutschen, das Wort auszusprechen, gut möglich, dass dieser über das “h” stolpert. Ich habe Taxifahrern den Namen schon so oft genannt und immer wieder haben sie mich verbessert. Jetzt lasse ich mich einfach um die Ecke fahren und steige an einer Straße aus, deren Namen ich aussprechen kann!
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