Von Lea Hauke
Aktualisiert am August 30, 2023
Fragst du dich auch manchmal, was wäre, wenn oder, was im Falle eines Falles alles passieren könnte? Dann bist du hier genau richtig, denn wir beschäftigen uns in diesem Artikel mit deutschen Konditionalsätzen. Diese Nebensätze helfen dir dabei, Bedingungen auszudrücken, die an bestimmte Handlungen geknüpft sind. Außerdem kannst du, je nachdem, wie du sie benutzt, Wahrscheinlichkeiten bestimmter Ereignisse festlegen.
In diesem Artikel erklären wir, wie was Konditionalsätze ausmacht, welche Arten es gibt und wie du sie benutzt. Wenn das nicht spannend klingt, dann wissen wir auch nicht weiter!
Mit Konditionalsätzen drückst du aus, dass eine Handlung unter bestimmten Bedingungen stattfindet. Der Konditionalsatz gibt dabei an, welcher Umstand erfüllt sein muss, damit etwas passiert. Es handelt sich dabei um Nebensätze, bei denen das Verb am Ende steht. Der konditionale Nebensatz kann im vorderen oder hinteren Teil des Satzes stehen und durch verschiedene Wörter eingeleitet werden.
Beispiel: Wenn ich mit der Arbeit fertig bin, gehe ich spazieren.
Oder: Ich gehe spazieren, wenn ich mit der Arbeit fertig bin.
Bei diesem Beispiel handelt es sich um eine zeitliche Bedingung, “Wenn ich mit der Arbeit fertig bin”, die zuerst erfüllt sein muss, bis etwas passiert. Beide Verbformen, im Haupt- und im Nebensatz, stehen im Präsens.
Je nachdem, welche Verbform du verwendest, kann sich die Bedeutung des Satzes stark verändern. Benutzt du den Konjunktiv II, kannst du ausdrücken, dass eine Möglichkeit nicht stattfindet, weil die Bedingung dafür nicht erfüllt wurde:
Beispiel: Wenn ich mit der Arbeit fertig wäre, würde ich spazieren gehen.
Oder: Ich würde spazieren gehen, wenn ich mit der Arbeit fertig wäre.
Modalverben wie können, sollen oder müssen helfen dir dabei die Wahrscheinlichkeit auszudrücken.
Es gibt bestimmte Signalwörter, die dir zeigen, dass es sich bei einem Nebensatz um einen Konditionalsatz handelt. Diese Signalwörter sind wenn und falls. Außerdem können Konditionalsätze durch ein Verb eingeleitet werden.
Beispiele:
Wenn ich rechtzeitig zu Hause bin, rufe ich dich an.
Falls ich rechtzeitig zu Hause bin, rufe ich dich an.
Bin ich rechtzeitig zu Hause, rufe ich dich an.
Wie wir in den vorhergehenden Beispielen gesehen haben, kannst du durch das Verändern der Verbform ausdrücken, ob eine Bedingung erfüllt wird und etwas eintritt, oder ob die Bedingung dafür nicht erfüllt wurde. Man unterscheidet daher zwischen zwei Arten von Konditionalsätzen: irreale und reale Konditionalsätze. In den meisten Fällen stimmt die Verbform des Nebensatzes mit der Verbform, die im Hauptsatz verwendet wird, überein. Für reale Konditionalsätze verwendet man das Präsens, während bei irrealen Konditionalsätzen der Konjunktiv II verwendet wird.
Reale Konditionalsätze drücken aus, dass eine Handlung realistisch ist, wenn dafür eine bestimmte Bedingung erfüllt wurde. Obwohl die Verbformen des Haupt- und Nebensatzes häufig überein stimmen, gibt es auch andere Kombinationen, die verwendet werden können.
Realer Konditionalsatz im Präsenz:
Wenn ich lese, kann ich mich entspannen. (Hier wird eine Bedingung für ein regelmäßiges Ereignis ausgedrückt.)
In manchen Fällen unterscheiden sich die Verbformen des Haupt- und Nebensatzes voneinander.
Realer Konditionalsatz im Präsenz und Imperativ im Hauptsatz:
Falls ich vor dir zu Hause bin, bring mir bitte etwas zu Essen mit! (Hier wird eine Bedingung mit einer Aufforderung verknüpft.)
Realer Konditionalsatz im Perfekt:
Sobald du meine Wohnung gesehen hast, weißt du mehr über mich. (Sobald die Bedingung in der Vergangenheit erfüllt ist, wird in der Gegenwart etwas eintreten.)
Realer Konditionalsatz mit Konjunktiv II im Haupt- oder Nebensatz:
Nebensatz: Wenn du Zeit hast, würde ich dich gerne besuchen kommen.
Hauptsatz: Wenn du Butter mitbringen könntest, koche ich etwas für uns. (In beiden Versionen handelt es sich um eine Höflichkeitsform, mit der eine Wahrscheinlichkeit ausgedrückt werden soll.)
Mit irrealen Konditionalsätzen wird ausgedrückt, dass eine Bedingung nicht erfüllt wird oder wurde. Auch hier können die Verbformen variieren.
Irrealer Konditionalsatz im Präsens:
Wenn du nicht so schnell sprechen würdest, könnte ich dir folgen. (Eine Kondition ist in der Gegenwart nicht erfüllt.)
Irrealer Konditionalsatz im Konjunktiv II:
Wenn du nicht so schnell gesprochen hättest, hätte ich dir folgen können. (Eine Bedingung wurde in der Vergangenheit nicht erfüllt.)
Konditionalsätze sind Nebensätze, mit denen du ausdrücken kannst, dass an ein Ereignis bestimmte Bedingungen geknüpft sind. Man unterscheidet dabei zwischen realen und irrealen Konditionalsätzen, die Aufschluss über die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses geben. Je nachdem, wie du die Verbform in einem Konditionalsatz veränderst, verändert sich auch die Bedeutung eines Satzes. Wenn du dabei bist, Deutsch zu lernen, hilft es dir, auf die Signalwörter “wenn” und “falls” zu achten, die einen Konditionalsatz einleiten können. Übung macht den Meister, deswegen ist es am besten diese Sätze so häufig wie möglich zu benutzen!
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