Von Sandra Köktas
Aktualisiert am January 3, 2024
Das englische Simple Past bezeichnet Ereignisse, die in der Vergangenheit beginnen und enden. Die regelmäßigen Verben bilden es immer gleich: Verbstamm + –ed. Verglichen mit den anderen drei englischen Vergangenheitsformen, namentlich dem Past Continous, dem Past Perfect und dem Past Perfect Continous, ist es die einfachste Form, über Ereignisse in der Vergangenheit zu berichten. Es ist auch die einfachste Zeit von allen, wenn es um die Bildung geht. Auch deshalb stellt das englische Präteritum im täglichen Gebrauch keine große Herausforderung dar, egal, ob du es in einer positiven oder negativen Aussage benutzt, eine Frage stellst oder diese verneinst. Alles, was du rund um diese Vergangenheitsform wissen musst, erfährst du hier.
Berichtest du über ein Ereignis, das in der Vergangenheit begann und auch abgeschlossen wurde, ist das englische Simple Past die richtige Zeitform. Jetzt fragst du dich vielleicht, welche Ereignisse in der Vergangenheit nicht ganz vergangen sind. Um dir klarzumachen, wann du das Simple Past verwenden musst, kannst du es der Verwendung des Present Perfects, einer englischen Gegenwartsform, gegenüberstellen. Schauen wir uns das an einem Beispiel an:
“I have lived in Spain since January.” – “Ich lebe seit Januar in Spanien.”
“I moved to Spain last January.” – “Ich bin letzten Januar nach Spanien gezogen.”
Im ersten Beispiel kommt das Present Perfect zum Einsatz, weil das Ereignis zwar in der Vergangenheit begonnen beziehungsweise stattgefunden hat, das Ergebnis beziehungsweise die Auswirkung allerdings andauert. Im Beispiel für das Simple Past sprechen wir nur von dem Ereignis an sich und dem Zeitpunkt, zu dem es stattgefunden hat, und der liegt in der Vergangenheit.
Für die Verwendung des Simple Past ist es dabei unerheblich, wie lange zurück in der Vergangenheit sich etwas ereignet hat:
“Yesterday, he took the train.” – “Gestern hat er den Zug genommen.”
“He bought his first car in 1976.” – “Er hat sein erstes Auto 1976 gekauft.”
Ebenfalls unerheblich ist, wie oft und in welcher Reihenfolge Handlungen in der Vergangenheit stattfanden. Das Simple Past findet Verwendung bei:
“He visited his aunt last Monday.”
“Er besuchte seine Tante letzten Montag.”
“He visited his aunt every Monday for the past ten years.”
“Er besuchte seine Tante die letzten zehn Jahre lang jeden Montag.”
“On Monday, he visited his aunt in the morning, went to see his grandfather in the afternoon and then drove back home for the night.”
“Am Montag besuchte er seine Tante am Morgen, sah seinen Großvater am Nachmittag und fuhr dann für die Nacht nach Hause.”
“Lisa was doing her homework, when Jane rushed in.”
“Lisa war mit ihren Hausarbeiten beschäftigt, als Jane hereinstürmte.”
Bemerkung: Die andauernde Handlung, die durch die einmalige Handlung im Simple Past unterbrochen wird, steht im Past Continuous.
Da sich das Simple Past auf Ereignisse in der Vergangenheit bezieht, tritt es oft mit zeitlichen Ausdrücken auf. Diese können einen bestimmten oder unbestimmten Zeitpunkt bezeichnen oder auf die Häufigkeit anspielen. Typische Signalwörter, die den Gebrauch des Simple Past anzeigen, sind:
yesterday (gestern):
“He didn’t come to work yesterday.” – “Er kam gestern nicht zur Arbeit.”
ago (vor):
“I bought the house two years ago.” – “Ich kaufte das Haus vor zwei Jahren.”
last (letzt):
“She left him last summer.” – “Sie hat ihn letzten Sommer verlassen.”
in (in):
“We got married in 1983.” – “Wir haben 1983 geheiratet.”
never (niemals)
“They never looked back.” – “Sie haben niemals zurückgeblickt.”
always (immer):
“He always got caught.” – “Er wurde immer erwischt.”
every (jeden):
“He made the same mistake every time.” – “Er machte jedes Mal denselben Fehler.”
Die Bildung des Simple Past auf Englisch ist ein Kinderspiel:
Stammform (Infinitiv ohne to) + –ed
Sehen wir uns die Bildung des Simple Past anhand einiger Beispiele an:
gehen: to walk – I walk-ed
malen: to paint – you paint-ed
mögen: to like – he lik-ed
reden: to talk – we talk-ed
fragen: to ask – you ask-ed
helfen: to help – they help-ed
Anmerkung: Diese Regel gilt für die regelmäßigen Verben. Die unregelmäßigen Verben bilden das Simple Past unter Veränderung des Wortstamms. Diese Formen lassen sich nicht herleiten und müssen auswendig gelernt werden.
An der Liste der Beispiele für die Bildung des Simple Past bei regelmäßigen Verben lässt sich noch eine Besonderheit erkennen, die diese Zeitform besonders einfach macht: Die Form bleibt durch alle Personen unverändert. Unabhängig vom Subjekt ist das Verb im Simple Past immer gleich.
Auch wenn das Simple Past der regelmäßigen Verben immer auf dieselbe Weise gebildet wird, gibt es drei Besonderheiten zu beachten:
Beispiel:
hoffen: to hope – I hope-d
pürieren: to puree – you puree-d
lügen: to lie – he lie-d
Beispiel:
schikanieren: to bully – they bulli-ed
betrügen: to betray – you betray-ed
Die Endung –ed kann sich in der Aussprache unterschiedlich anhören. Während in einigen Fällen das –ed hörbar ist (“he hoped” – “er hoffte”), klingt es in anderen Fällen mehr wie –id (“he painted” – “er malte”), in wieder anderen Fällen wie ein weiches –t (“he liked” – “er mochte”).
In einer positiven Aussage besteht das Simple Past, wie der Name schon sagt, aus einer einzigen Verbform, nämlich dem Stamm + –ed (für regelmäßige Verben). Deshalb ändert sich im Vergleich zum Simple Present am Satzbau nichts:
Subjekt + Verbform + Objekt.
Beispiel: “He built a house.” – “Er baute ein Haus.”
An der Satzstellung ändert sich auch nichts, wenn man die positive Aussage verneint.
Beispiel:
“He didn’t build a house.” – “Er baute kein Haus.”
Die Bildung des verneinten Past Simple ist genauso einfach wie die Bildung der nicht verneinten Form. Das Verb im Past Simple wird nicht selbst verneint. Stattdessen tritt das Hilfsverb to do hinzu, das statt des eigentlichen Verbs ins Simple Past gesetzt wird; das eigentliche Verb erscheint im Infinitiv ohne to:
“I crossed the street.” – “Ich ging über die Straße.”
“I didn’t cross the street.” – ”Ich ging nicht über die Straße.”
Das Simple Past von to do lautet did, in der Verneinung wird daraus did not oder, gebräuchlicher, die Verkürzung didn’t. Es tritt nichts zwischen did, not und den Infinitiv ohne to. Die Satzstellung lautet wie im Beispiel oben:
Subjekt + didn’t/did not + Infinitiv ohne to
Auch bei der Frage bedient man sich des Hilfsverbs to do im Simple Past (did), gefolgt vom Infinitiv des eigentlichen Verbs ohne to. Die Wortstellung ist dieselbe wie bei der Frage im Simple Present:
Hilfsverb + Subjekt + Infinitiv ohne to
Beispiel:
“Do you go to school this week?” – “Gehst du diese Woche in die Schule?”
“Did you go to school last week?” – “Bist du letzte Woche in die Schule gegangen?”
Bei der verneinten Frage tritt an die Stelle des did die verneinte Form didn’t:
“Didn’t you go to school last week?” – “Bist du letzte Woche nicht in die Schule gegangen?”
Wie bereits erwähnt, bezeichnet das Simple Past im Englischen Ereignisse in der Vergangenheit, und zwar einmalige, sich wiederholende oder solche, die gerade ablaufende Ereignisse unterbrechen. Damit ist es die Vergangenheitsform der Erzählung. Das Gleiche gilt für seine deutsche Entsprechung, das Präteritum. Aber Vorsicht: Während das Englische das Simple Past tatsächlich für alle Vorgänge verwendet, die in der Vergangenheit beginnen und enden, greift das Deutsche in diesen Fällen entgegen der eigentlichen Regel häufig auf das Perfekt zurück. Das trifft vor allem auf die gesprochene Sprache zu.
Beispiel:
“I visited my grandmother yesterday.”
“Gestern habe ich meine Großmutter besucht.” (Ich erzähle meinem Freund davon.)
“Little Red Riding Hood visited her grandmother.”
“Rotkäpchen besuchte ihre Großmutter.” (Märchen)
Das englische Simple Past ist die wohl einfachste Zeitform im Englischen. Sie bezeichnet Ereignisse, die in der Vergangenheit beginnen und dort auch enden. Die Bildung des Simple Past ist für regelmäßige Verben immer gleich: Verbstamm + -ed. Auch bei der Satzstellung gibt es im Vergleich zum Simple Present keine Überraschungen: Bei Verneinungen tritt das Hilfsverb don’t ins Simple Past didn’t, bei positiven Fragen wird do zu did. Als Vergangenheitsform der Erzählung deckt das Simple Past einen Großteil des Berichtens über Vergangenes ab. Der ideale Einstieg ins Thema Zeiten, um schnell Erfolge zu erreichen. Und jetzt bist du dran. Bilde vier Beispiele im Simple Past.
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