Von Lingoda Team
Aktualisiert am October 28, 2024
Französisch mag zwar die Sprache von Marcel Proust, Jean-Paul Sartre und Marguerite Dumas sein, aber es ist auch eine Sprache, die sich immerzu anpasst und weiterentwickelt. Daher sind einige Wörter, die du in deinen Lehrbüchern findest, schon wieder so überholt, dass sich die Leute fragen würden, was du eigentlich damit sagen willst. Okay, vielleicht ist das ein kleines bisschen übertrieben, aber es ist immer hilfreich, ein bisschen Slang auf Lager zu haben. Sobald du fließend Französisch sprichst, sind genau das die Wörter, die dich einen Schritt näher in Richtung Französisch B2 oder sogar muttersprachliches Nivdeau bringen. Die Franzosen haben einige wirklich eigentümliche Ausdrücke. Also, los geht’s, lernen wir ein paar davon und kommen der französischen Jugendsprache ein Stück näher!
1. Chanmé
2. Bolos
3. Chelou
4. Relou
5. Vénère
6. Cimer
7. Ouf
8. Pécho
9. Mater
10. Teuf
Was heißt Chanmé auf Französisch? „Chanmé“ ist ein Wort aus der sogenannten „verlan“. Moment, fangen wir mit den Basics an: „Verlan“ beschreibt einen französischen Slang, also französische Umgangssprache, bei der die Silben eines Wortes umgedreht werden. Daraus entstehen dann neue Wörter. „Verlan“ selbst ist ein Verlan-Wort. Das eigentliche Wort ist „l’envers“, was so viel wie „rückwärts“ oder „umgedreht“ heißt. Mit diesem Wissen kannst du leicht erraten, was das ursprüngliche Wort hinter „chanmé“ ist: genau, nämlich „méchant“, was „gemein“ oder „böse“ bedeutet. Daraus die Bedeutung von „chanmé“ abzuleiten ist nicht ganz einfach, deswegen helfen wir dir ein bisschen: Man benutzt es, um etwas tolles oder großartiges zu beschreiben!
“J’adore New-York, cette ville est chanmé !” (Achtung!: es gibt keine Plural- oder feminine Form – „chanmé“ ist unveränderlich).
„Ich liebe New York. Die Stadt ist einfach großartig!“
Was heißt denn nun „bolos” auf Französisch? Dieses Wort wurde dieses Jahr sogar offiziell ins Wörterbuch aufgenommen. Laut Definition beschreibt es jemanden, der feige, total lächerlich und auch etwas dumm ist. Dieses Wort ist besonders bei Teenagern beliebt.
„Maxime n’a pas voulu sauter en parachute, quel bolos !“
„Maxime wollte nicht mitkommen zum Fallschirmspringen. So ein Angsthase!“
Was „chelou“ auf Französisch heißt? Auch das ist ein Wort der französischen Jugensprache und kommt von „louche“ (komisch/zwielichtig). Die Bedeutung von „chelou“ ist ganz einfach zu erraten, es meint nämlich genau das gleiche wie „louche“. Vor allem Millenials nutzen diesen Begriff sehr oft (aber auch deren Eltern trauen sich vorsichtig immer mehr an „chelou“ heran!).
„Je n’ai pas aimé Mad Max, c’est un peu trop chelou pour moi.”
„Ich mochte Mad Max nicht. Der war mir zu komisch.“
Wie du jetzt wahrscheinlich schon mitbekommen hast, basiert französischer Slang auf Verlan. „Relou“ kommt von „lourd“ (schwer) und bedeutet soviel wie „nervig“.
“J’ai plein de choses à faire demain, c’est relou !”
„Ich habe nächste Woche so viel zu tun. Das ist echt nervig!“
Das scheint auf den ersten Blick ein bisschen schwieriger zu sein, aber es ist auch einfach ein Verlan-Wort von „énervé“ (genervt/verärgert) mit gleicher Bedeutung.
“Je ne sais pas ce qu’il lui arrive, il est vénère depuis qu’il est rentré du travail”
„Ich weiß nicht, was mit ihm los ist. Seit er von der Arbeit nach Hause gekommen ist, ist er total genervt.“
Kommt von „merci“ und wird gleichbedeutend verwendet. Allerdings kann es auch einen passiv-aggressiven Unterton haben, weshalb du es lieber nicht bei Autoritätspersonen benutzt!
“- Tu peux m’aider à étendre le linge ?
– Désolé, je dois y aller tout de suite!
– Cimer…”
“- Kannst du mir helfen, die Wäsche aufzuhängen?
– Sorry, ich muss dringend weg.
– Schönen Dank auch …“
Was « ouf » bedeutet ? Das ist einfach! Das Originalwort ist „fou“ (verrückt). „Ouf“ benutzt man, um etwas zu beschreiben, das total toll oder eben (positiv) verrückt ist.
“Tu as vu le dernier clip de Rihanna? Il est ouf !”
„Hast du das neuste Video von Rihanna gesehen? Das ist echt total verrückt!“
Auch „pécho“ ist Verlan und kommt von „choper“ (etwas schnappen). Die Verlan-Version hat dagegen mehrere Bedeutungen: jemanden daten/ mit jemandem rumknutschen oder schlafen, Drogen kaufen oder etwas klauen“.
“Tu savais que Marie a pécho Félix à ta soirée d’anniversaire ?”
„Wusstest du, dass Marie auf deiner Geburtstagsparty mit Félix rumgemacht hat?“
Das Verb „mater“ bedeutet eigentlich „unterwerfen“ oder „unter Kontrolle bringen“. Heutzutage wird es jedoch eher im Sinne von „abchecken“ benutzt.
“Le mec qui vient de passer t’a tellement matée !”
„Der Typ, der grad vorbeigelaufen ist, hat dich voll abgecheckt!“
„Teuf“ ist die Verlan-Version von „fête“, also Party. „Teuf“ haftet noch ein bisschen was von den 90ern an, aber da jetzt etwa 20 Jahre seit dieser Goldenen Ära vergangen sind, ist es mittlerweile total okay dieses Wort ironisch zu benutzen. Versprochen!
“J’ai hâte de faire la teuf ce weekend, ça va être chanmé !”
„Ich freue mich echt darauf, dieses Wochenende Party zu machen. Das wird großartig!“
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