Kurz und gut: Der Infinitiv mit zu im Deutschen

Der Infinitiv mit zu ist ein Nebensatz, der von Verben im Hauptsatz abhängen kann. Unter bestimmten Umständen kann er einen dass-Satz oder als Infinitivkonstruktion mit um…zu einen anderen, längeren Nebensatz ersetzen. Das ist nicht nur kürzer, sondern auch einfacher. Denn der Infinitiv muss anders als das Prädikat des dass-Satzes nicht konjugiert werden. Die Wortstellung bleibt immer gleich: 

Subjekt + Prädikat + Komma + weitere Satzglieder + zu + Infinitiv

Ein wenig aufpassen musst du bei trennbaren Wörtern und zusammengesetzten Verbformen. Sehen wir uns also an, was der Infinitiv mit zu ist, wie er im Detail gebildet wird und wann man ihn benutzt

• Was ist der Infinitiv mit zu?
• Wann benutzt man den Infinitiv mit zu?
• Der Infinitiv mit zu als Nebensatz
• Wie wird der Infinitiv mit zu gebildet?

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Was ist der Infinitiv mit zu?

Der Infinitiv mit zu ist genau das: ein Infinitiv, der mit dem Wörtchen zu verwendet wird. Der Infinitiv ist die nicht konjugierte Grundform des Verbs. Auch ein Komma ist meistens Teil von Sätzen mit dem Infinitiv mit zu. Dieses trennt den Infinitiv von der konjugierten Verbform, von der er abhängt. Sehen wir uns ein paar Beispiele für den Infinitiv mit zu an:

• Ich habe heute viel zu tun.
• Er hofft, dich nicht zu stören.
• Wir fangen an, an uns zu zweifeln.

Im Beispiel werden die Verben haben und tun aufeinander bezogen. Haben ist das konjugierte Prädikat, tun der Infinitiv, der mit zu angeschlossen wird. Das geht nur in bestimmten Fällen.

Wann benutzt man den Infinitiv mit zu?

Der Infinitiv mit zu wird immer dann verwendet, wenn zwei Handlungen aufeinander bezogen werden. Dies geschieht nach: 

Verben des Meinens, zum Beispiel: meinen, denken, vermuten, glauben, erwarten

• Ich meine, mich an sie zu erinnern. 

Verben des Wünschens, Hoffens, Planens, zum Beispiel: wünschen, hoffen, planen, beabsichtigen, freuen, probieren, versuchen, entscheiden, aufgeben, vergessen

• Er hoffte, sie morgen wiederzusehen. 

Verben des Beginnens und Aufhörens, zum Beispiel: anfangen, beginnen, aufhören

• Sie hörte auf, nach ihm zu suchen. 

Nomen-Verb-Verbindungen, zum Beispiel haben + Nomen oder sein/finden + Adjektiv

• Ich habe heute viel zu tun. 
• Ich bin aufgeregt, dich zu sehen.
• Ich finde es spannend, etwas Neues zu lernen. 

Der Infinitiv mit zu als Nebensatz

Der Infinitiv mit zu ist auch als Infinitivsatz bekannt. Infinitivsätze mit zu sind Nebensätze. Sie können in drei Funktionen verwendet werden:

• Subjektsatz: Es ist aufregend, ihn sprechen zu hören. (Was ist aufregend?)
• Objektsatz: Ich bin froh, meine Schlüssel wiedergefunden zu haben. (Worüber bin ich froh?)
• Adverbialsatz: Er ging früher, um nicht das Spiel zu verpassen. (Warum ging er früher?)

Infinitivkonstruktionen

Wenn du dir das letzte Beispiel genauer ansiehst, wirst du merken, dass das Prädikat “er ging” nicht den Infinitiv mit zu fordert. Die Handlung des Nebensatzes ist von der Handlung im Nebensatz unabhängig. Um sie dennoch aufeinander zu beziehen, werden Konstruktionen wie um .. zu, ohne … zu oder (an)statt zu … verwendet.

• Ich bin aufgestanden, um zur Schule zu gehen.
• Er schrieb weiter, ohne aufzublicken.
• Sie las ein Buch, statt zu arbeiten.

Infinitiv mit zu oder dass-Satz?

Oft ersetzt der Infinitiv mit zu einen dass-Satz: 

• Ich hoffe, dass ich dich bald wiedersehe.
• Ich hoffe, dich bald wiederzusehen.

• Er bat ihn, dass er nach draußen gehe. 
• Er bat ihn, nach draußen zu gehen.

Das funktioniert nur dann, wenn das Subjekt des dass-Satzes mit dem Subjekt oder Objekt des Hauptsatzes identisch ist. Da das Bezugswort bereits im Hauptsatz genannt ist, muss es im Nebensatz nicht wiederholt werden, was die Konstruktion mit zu möglich macht. Diese ist kürzer und weniger verwirrend als der längere dass-Satz. Infinitivkonstruktionen wie um … zu, ohne … zu oder statt zu … ersetzen ebenfalls Nebensätze:

• Ich bin aufgestanden, um zur Schule zu gehen.
• Ich bin aufgestanden, damit ich zur Schule gehen konnte.

• Er schrieb weiter, ohne aufzublicken.
• Er schrieb weiter, indem er nicht aufblickte.

• Sie las ein Buch, statt zu arbeiten.
• Sie las ein Buch, obwohl sie arbeiten sollte.

Der Infinitiv mit zu ist also eine gute Möglichkeit gerade für Anfänger, einfache deutsche Sätze zu bilden.

Wie wird der Infinitiv mit zu gebildet?

Der Infinitiv mit zu hängt von einem Prädikat ab und besteht selbst nur aus der Partikel zu mit der Grundform des Verbs (Infinitiv). Die Wortstellung folgt dabei folgender Regel:

Konjugiertes Verb an 2. Stelle im Satz + … + zu + Infinitiv

• Ich hoffe, dich bald zu sehen.

Wie du an den Beispielen für den Infinitiv mit zu erkennst, steht beim Infinitiv mit zu nach der konjugierten Verbform immer ein Komma. Infinitivsätze mit zu sind eben Nebensätze und werden mit Komma vom Hauptsatz getrennt.

• Ich versuche, mein Bestes zu geben.

Bei zusammengesetzten Verben tritt die Partikel zu zwischen Verbzusatz, also die Vorsilbe, und das eigentliche Verb. Der Infinitiv mit zu wird in diesem Fall zusammengeschrieben.

• Ich hoffe, dich bald wiederzusehen.

Bei zusammengesetzten Verbformen, wie dem Futur 1, dem Futur 2, dem Perfekt oder auch dem Passiv, tritt zu zwischen die Bestandteile. In diesem Fall wird nicht zusammengeschrieben.

Futur 1: Wir freuen uns, dich endlich treffen zu werden.
Futur 2: Wir werden uns freuen, dich endlich kennengelernt zu haben.
Perfekt: Wir freuen uns, dich bei uns gehabt zu haben.
Passiv: Wir wünschen, nicht gestört zu werden.

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Kurz und schmerzlos: Der Infinitiv mit zu

Der Infinitiv mit zu ist ein Nebensatz, der von bestimmten Verben abhängt. Häufig ersetzt er eine längere Konstruktion wie einen dass-Satz. Besonders schön daran ist, dass der Infinitiv als Grundform des Verbs nicht ans Subjekt angepasst werden muss. Der Infinitiv mit zu wird durch Komma vom Hauptsatz getrennt und steht am Ende des Nebensatzes. Wir hoffen, dir mit diesen Erklärungen beim Deutschlernen geholfen zu haben.

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