Von Cassie Wright
Aktualisiert am December 12, 2022
Wie lernst du eine Sprache, die keine Muttersprachler hat? Noch wichtiger: Wozu solltest du eine Sprachen lernen, die niemand spricht? Latein gilt als tote Sprache, die nur noch in Filmen, alten Büchern und Harry-Potter-Zaubersprüchen verwendet wird. Im Gegensatz zu anderen Sprachen, hat kein einziges Land Latein als Amtssprache. Du brauchst kein Latein, wenn du gerne verreist oder mit anderen interagierst. Warum kann sich Latein dennoch lohnen und interessant sein?
Da es ja keine lateinischen Muttersprachler gibt, gilt diese Sprache als tot. Warum also die Mühe machen?
Es ist klar, dass dir weder auf der Straße, noch im Restaurant Lateinisch begegnen wird. Dennoch hat Latein einen großen Einfluss in allen romanischen Sprachen. Wörter zum Beispiel wie „et cetera“ und „versus“ werden im Englischen verwendet (oft als ect. und vs. abgekürzt) und stammen aus dem Lateinischen.
Auch andere Wörter verwenden lateinische Wurzeln. Du findest die lateinische Wurzel „dorm“ in dem französischen und spanischen Verb „dormir“ sowie in dem englischen Wort „dormant“. Wenn du also bereits weißt, dass das lateinische Wort „dormio“ Schlaf bedeutet, erkennst du auch die Bedeutung hinter dem Verb „dormir“ oder dem Wort „dormant“. Nämlich „schlafen“ und „inaktiv“.
Mal abgesehen davon, dass sich Lateinisch in alltäglichen Wörtern wiederfindet, bist du bestimmt schon einmal auf Inschriften an Gebäuden oder auf Geld gestoßen. Wenn du dich jemals gefragt hast, was diese Inschriften bedeuten, ist es hilfreich ein wenig Latein zu können.
Hast du in der Schule mal einen Lateinkurs belegt oder kennst jemanden, der Latein gelernt hat?
Wenn du schon mal einen Kurs besucht hast, kannst du dich möglicherweise nicht an Themen wie Lieblingsgerichte in einem Restaurant oder Hobbys erinnern. Wahrscheinlich kam dir das Unterrichtsmaterial überholt und mehr zeitgemäß vor.
Also wie übt man am besten das Sprechen einer Sprache, die keiner mehr spricht? Zumal niemand mit Sicherheit sagen kann, wie sie richtig ausgesprochen wird.
Glücklicherweise gibt es heutzutage sogar Apps für Lateinlerner. In den Ressourcen findet man auch Audiomaterial für die Aussprache.
Was solltest du über die lateinische Sprache wissen?
Stößt du auf die Deklination und Konjugation, kann das erstmal abschreckend wirken. Aber grundsätzlich handelt es sich um Sprachregeln, die du in jeder anderen Sprache auch findest.
Hier ein paar Hinweise:
-Lateinische Wörter sind entweder männlich, weiblich oder neutral.
-Es existiert kein englischer J-oder V-Laut. Es gibt auch keinen starken C-Laut.
-Substantive und Pronomen verändern sich mit der jeweiligen Stellung im Satz, je nach Verwendung. Zum Beispiel verändert sich die Bedeutung des Wortes „Puella“ (das bedeutet Mädchen) in „Puellae“, wenn es als Possessivpronomen verwendet wird.
-Substantive verändern sich auch, wenn sie vom Singular in den Plural gesetzt werden. So wird „Puella“ auch im Plural zu „Pluellae“.
-Verben wechseln die Endungen in der jeweiligen Zeitform. Es ist im Lateinischen 6 Zeitformen.
Wenn du romanische Sprachen wie Englisch, Spanisch oder Französisch lernen möchtest, kann dir Latein beim Verstehen von Fremdwörtern helfen.
Latein ist eine einzigartige Sprache, weil du dich mit dem Lesen von Originalmaterial auf eine Reise in die Vergangenheit begeben kannst. Latein zu lernen, eröffnet dir auch neue Sichtweisen in der Philosophie und Mythologie (auch wenn du der Meinung bist, dich darin auszukennen). Du wirst überrascht sein, wie viele neue Zugänge man zur Kultur erhält, obwohl Latein eine tote Sprache ist.
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