Von Lea Hauke
Aktualisiert am April 17, 2025
Wenn du die Eigenschaften zweier Dinge, Personen oder Zuständen vergleichen möchtest, verwendest du im Deutschen den Komparativ. Die erste Steigerungsform von Adjektiven (und mancher Adverbien) weist auf ein Ungleichgewicht zwischen zwei Eigenschaften hin. Die Bildung erfolgt in den meisten Fällen nach einem festen Muster.
Wenn du wissen möchtest, was den Komparativ ausmacht und wie man ihn verwendet, bist du hier genau richtig. Wir erklären, wie er gebildet wird, gehen auf Ausnahmen von der Regel ein und erklären, wie die verschiedenen Steigerungsformen zueinander stehen.
Adjektive und einige Adverbien können neben ihrer Grundform (dem Positiv) zwei verschiedene Steigerungsformen annehmen. Die erste Steigerungsform ist der Komparativ, die zweite Steigerungsform nennt man Superlativ.
Während der Superlativ angibt, dass etwas seine höchste Form erreicht hat und nicht mehr steigerbar ist, verwendet man den Komparativ dazu, um die Eigenschaften zweier Dinge miteinander zu vergleichen. Daher kommt auch der Name: Die Bezeichnung Komparativ leitet sich aus dem lateinischen Wort “comparare” ab. Noch besser kannst du es dir wahrscheinlich mit dem englischen Wort “compare” für vergleichen merken.
Grundform (Positiv): gut
Komparativ: besser
Superlativ: am besten
Du verwendest den Komparativ also immer dann, wenn die Eigenschaften zweier Dinge oder Personen unterschiedlich sind. Möchtest du zum Beispiel sagen, dass dir ein Film gut gefallen hat, aber dich ein anderer mehr überzeugt hat, sagst du:
“Ich fand diesen Film gut, aber den anderen Film fand ich besser.”
Auch, wenn die deutsche Grammatik in vielen Fällen ihre Eigenheiten bereithält, verläuft die Bildung der Steigerungsformen der Struktur im Englischen identisch. Gut, besser, am besten wird im Englischen zu “good, better, best”.
Jedes Adjektiv (und manche Adverbien) kann drei Formen annehmen: die Grundform, den Komparativ und den Superlativ. Welche Funktion die verschiedenen Formen erfüllen, erfährst du hier.
Der Positiv ist die neutrale Grundform eines Adjektivs. Du verwendest ihn bereits in einfachen deutschen Sätzen, wenn du etwas beschreiben möchtest, ohne dabei einen Vergleich aufzumachen. Dabei kann das Adjektiv entweder in Begleitung eines Nomens stehen oder zur Beschreibung von Zuständen und Tätigkeiten verwendet werden.
Man unterscheidet zwischen der attributiven, prädikativen und adverbialen Verwendung der Grundform von Eigenschaften. Hier siehst du, wie das aussieht:
Attributive Grundform (Beschreibung eines Zustands): “Das Auto ist schnell. “
Prädikative Grundform (Beschreibung eines Nomens): “Ein schnelles Auto.”
Sobald du die Eigenschaften zweier Dinge miteinander vergleichen möchtest, reicht die Grundform nicht mehr aus. Deswegen verwenden wir für deutsche Vergleiche den Komparativ, um das Verhältnis zweier Dinge zueinander anzugeben.
Wie auch im Englischen wird der Komparativ mit der Endung -er gebildet:
“Ich bin schnell, aber er ist schnell-er.”
Handelt es sich um ein einsilbiges Adjektiv, wie zum Beispiel alt oder kurz, wird häufig ein Umlaut eingefügt. Der Komparativ von alt wird zu älter, kurz lautet in der ersten Steigerungsform kürzer.
Häufig tritt der Komparativ zusammen mit dem Vergleichswort “als” in Sätzen auf. Es dient dir sozusagen als Hinweis darauf, dass es sich um eine Steigerungsform handelt.
Beispiele:
“Heute ist ein sonnigerer Tag als gestern.”
“Ich bin schneller als meine Schwester.”
“Dieser Kürbis ist größer als der andere.”
Der Superlativ bezeichnet den höchsten Grad einer Eigenschaft – etwas ist am meisten oder am besten im Vergleich zu allem anderen. Du bildest ihn mit der zweiten Steigerungsform des Adjektivs und der Endung -st(e). Eine höhere Steigerungsform als den Superlativ gibt es also nicht. Du verwendest ihn immer dann, wenn etwas eine einzigartige Eigenschaft hat, wie zum Beispiel “Das ist der höchste Baum”.
Da es nur einen Baum geben kann, der am höchsten ist, wird kein direkter Vergleich mit anderen Bäumen aufgemacht. Da der Superlativ ein Alleinstellungsmerkmal ist, das ein bestimmtes Nomen näher beschreibt, tritt das Nomen immer in Verbindung mit einem bestimmten Artikel, also der, die oder das auf.
Der Superlativ wird in Sätzen entweder adverbial, prädikativ oder attributiv verwendet. Die Endung des adverbialen Superlativs, der verwendet wird, um ein Verb zu definieren, lautet -sten. Prädikative und attributive Superlative enden auf -st und der jeweiligen Adjektivdeklination, die sich wie gewohnt nach dem Numerus, Kasus und Genus des Nomens richtet.
Adverbial (Beschreibung einer Tätigkeit): “Die Schülerin läuft am schnell-sten.”
Prädikativ (Beschreibung eines Zustands): “Sie ist die schnell-ste Läuferin der Klasse.
Attributiv (vor dem Nomen): “Die schnell-ste Läuferin der Klasse.”
Da du nun schon viel über den Komparativ erfahren hast, willst du nun bestimmt anfangen ihn auch einzusetzen. Hier zeigen wir, wie verschiedene Arten von Adjektiven im Komparativ gebildet werden.
Bevor wir zu den Ausnahmen kommen, starten wir mit der regelmäßigen Bildung des Komparativs. Er wird in der Regel durch das Anhängen von -er an die Grundform (Positiv) eines Adjektivs gebildet. Das gilt für die meisten Adjektive im Deutschen, besonders mehrsilbige.
Beispiel: Köstlich → köstlich -er
Beim prädikativen oder adverbialen Gebrauch des Komparativs bleibt es bei der Endung -er. Erst, wenn das Adjektiv attributiv verwendet wird, kommen weitere Endungen hinzu.
Prädikativ: “Das Dessert schmeckt köstlich -er.”
Adverbial: “Das Dessert ist köstlich -er.”
Attributiv: “Das köstlich -ere Dessert.”
Da das Nomen Dessert im Singular, Neutrum und Nominativ steht, richtet sich die Endung des Komparativs, wie auch bei Adjektiven in der Grundform, danach. Es wird dementsprechend ein -e angehängt. Im adverbialen oder prädikativen Gebrauch wird der Komparativ nicht zusätzlich dekliniert und es bleibt bei der Endung -er.
Viele einsilbige Adjektive mit „a“, „o“ oder „u“ erhalten im Komparativ einen Umlaut (ä, ö, ü). Diese Veränderung betrifft den Wortstamm und ist typisch bei kurzen, häufig genutzten Adjektiven.
Einsilbige Adjektive wie alt, jung oder lang werden demnach zu älter, jünger oder länger.
Wie beispielsweise auch im Englischen, gibt es im Deutschen verschiedene Adjektive, die einen unregelmäßigen Komparativ haben. Das bedeutet, dass sich der Wortstamm in der Steigerungsform stark oder komplett verändert. Besonders häufig ist das bei Adjektiven der Fall, die sehr oft verwendet werden. Ein Beispiel, das auf beide Sprachen zutrifft, ist das englische Wort für gut, “good”:
Deutsch: Gut → besser
Englisch: Good → better
Anders als Vokal-Änderungen gibt es hierfür leider keine Eselsbrücke. Am besten ist es, sich die unregelmäßigen Formen beim Lernen neuer Adjektive gleich mit einzuprägen.
Weitere Beispiele für unregelmäßige Komparativformen sind:
Viel → mehr
Hoch → höher (mit Umlaut + Stammänderung)
Nah → näher
Gerne → lieber
Es gibt verschiedene Ausdrücke, die deutsche Vergleiche einleiten. Dabei gibt es nicht nur Vergleiche, die auf eine Verschiedenheit abzielen, auch Gleichheit kann betont werden. Ein Signalwort für Vergleich der Ungleichheit ist als, Gleichheit wird mit so … wie betont. Ob man im Satz als oder wie verwendet, hängt also davon ab, ob man einen Unterschied oder eine Gleichheit ausdrücken möchte.
Beispiel:
Gleichheit: “Er ist so groß wie sein Vater.”
Ungleichheit: “Er ist größer als sein Vater.”
Während man bei Vergleichen, die die Gleichheit betonen, den Positiv eines Adjektivs verwendet, benutzt man bei Vergleichen der Ungleichheiten den Komparativ.
In manchen Fällen können Vergleiche der Ungleichheit auch ohne den Komparativ des Adjektivs gebildet werden, auf dem der Fokus des Satzes liegt. Das geschieht mit der Wortkonstruktion weniger … als.
Beispiel:
“Er ist weniger überfordert als letzte Woche.”
Durch den Komparativ des Adjektivs wenig, weniger, wird angezeigt, dass es sich um eine negative Steigerung von überfordert handelt.
Übrigens, wie wird nicht im Komparativ verwendet. Das ist ein häufiger Fehler, der sogar von Muttersprachlern manchmal gemacht wird.
Es heißt also nicht Ich bin größer wie sie, sondern immer Ich bin größer als sie.
Bei der prädikativen und adverbialen Verwendung des Komparativs und Superlativs gibt es wenig zu beachten. Komplizierter wird es hingegen schon bei der attributiven Verwendung. Doch auch diese Verwendung fällt dir bestimmt nicht schwer, wenn du die folgenden Regeln verinnerlichst.
Artikel spielen bei der attributiven Verwendung des Komparativs und Superlativs im Deutschen eine besondere Rolle. Der Komparativ kann sowohl mit bestimmten als auch mit unbestimmten Artikeln gebildet werden, der Superlativ tritt jedoch rein in Kombination mit bestimmten Artikeln oder Possessivpronomen auf.
Der Grund dafür ist, dass ein Superlativ ein Alleinstellungsmerkmal ist, der ein ganz bestimmtes Nomen meint.
Beispiele:
Komparativ mit unbestimmtem Artikel: ein größerer Tisch
Komparativ mit bestimmten Artikel: der größere Tisch
Superlativ mit bestimmtem Artikel: der größte Tisch
Superlativ mit Possessivpronomen: mein bester Freund, unsere schönste Erinnerung
Adjektive, die zusammen mit einem Nomen auftreten, müssen dekliniert werden. Das heißt, sie richten sich nach dem Kasus, Genus und Numerus des Nomens. Das Gleiche gilt für Adjektive, die im Komparativ oder Superlativ stehen.
In der folgenden Tabelle siehst du, wie die verschiedenen Deklinationen für das Adjektiv klug im Komparativ und Superlativ aussehen:
Kasus | Genus | Mit bestimmtem Artikel | Mit unbestimmtem Artikel |
Nominativ | Maskulin | der klügere / klügste Mann | ein klügerer / klügster Mann |
Feminin | die klügere / klügste Frau | eine klügere / klügste Frau | |
Neutrum | das klügere / klügste Kind | ein klügeres / klügstes Kind | |
Plural | die klügeren / klügsten Leute | – | |
Akkusativ | Maskulin | den klügeren / klügsten Mann | einen klügeren / klügsten Mann |
Feminin | die klügere / klügste Frau | eine klügere / klügste Frau | |
Neutrum | das klügere / klügste Kind | ein klügeres / klügstes Kind | |
Plural | die klügeren / klügsten Leute | – | |
Dativ | Maskulin | dem klügeren / klügsten Mann | einem klügeren / klügsten Mann |
Feminin | der klügeren / klügsten Frau | einer klügeren / klügsten Frau | |
Neutrum | dem klügeren / klügsten Kind | einem klügeren / klügsten Kind | |
Plural | den klügeren / klügsten Leuten | – | |
Genitiv | Maskulin | des klügeren / klügsten Mannes | eines klügeren / klügsten Mannes |
Feminin | der klügeren / klügsten Frau | einer klügeren / klügsten Frau | |
Neutrum | des klügeren / klügsten Kindes | eines klügeren / klügsten Kindes | |
Plural | der klügeren / klügsten Leute | – |
Adjektive im Komparativ und Superlativ können nicht nur vor Nomen stehen, sondern auch dazu verwendet werden, um einen Zustand oder eine Tätigkeit zu beschreiben.
Der Prädikativ bezeichnet die Verwendung von Adjektiven, die sich auf ein Nomen beziehen und nach bestimmten Verben stehen. Signalverben sind Verben, die einen Zustand beschreiben, so wie sein, bleiben oder werden.
Komparativ:
“Dieser Film ist spannender.”
“Es wird immer spannender.”
Superlativ:
“Diese Serie ist die beste.”
“Diese Serie wird die spannendste Serie aller Zeiten.”
“Diese Serie bleibt die spannendste.”
Beim adverbialen Komparativ und Superlativ geht es um die Eigenschaften von Verben. Im Superlativ musst du darauf achten, das Adverb am vor dem adverbialen Superlativ zu verwenden.
Komparativ: “Er läuft schneller.”
Superlativ: “Er läuft am schnellsten.”
Hier wird der Superlativ nicht von den bestimmten Artikeln begleitet, da es sich um ein Verb handelt, das beschrieben wird.
Der Komparativ wird verwendet, um zwei Dinge miteinander zu vergleichen. Man zeigt damit, dass etwas mehr von einer Eigenschaft hat als etwas anderes.
Beispiel: “Mein Hund ist klüger als deiner.”
Der Superlativ drückt den höchsten Grad einer Eigenschaft aus. Man verwendet ihn, wenn man etwas mit allen anderen Dingen vergleicht.
Beispiel: “Mein Hund ist der klügste der Welt.”
Der Komparativ ist die erste Steigerungsform von Adjektiven und wird verwendet, um zwei Dinge miteinander zu vergleichen. Er wird meist durch das Anhängen von -er an das Adjektiv gebildet, z. B. schnell → schneller.
Den Komparativ benutzt man, um zwei Personen, Dinge oder Zustände miteinander zu vergleichen. Man zeigt damit, dass eines mehr oder weniger von einer Eigenschaft hat als das andere. Zum Beispiel: “Das Kissen ist weicher als das Sofa.”
Der Komparativ dient dazu, Unterschiede zwischen Eigenschaften, Zuständen oder Handlungen deutlich zu machen. Er wird in der Regel durch das Anhängen von -er an die Grundform des Adjektivs gebildet, wobei bei vielen einsilbigen Wörtern ein Umlaut hinzukommt. In Verbindung mit Vergleichswörtern wie als oder so … wie lassen sich Gleichheiten oder Unterschiede präzise ausdrücken. Auch die Unterscheidung zwischen attributiver, prädikativer und adverbialer Verwendung spielt eine wichtige Rolle, insbesondere in Kombination mit Nomen.
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