Von Lea Hauke
Aktualisiert am July 26, 2024
Nominalisierte Adjektive und Verben sind Wörter, die ursprünglich als Adjektive oder Verben fungierten, aber in einem Satz die Rolle eines Nomens übernehmen. Dabei werden sie oft durch Artikel, Mengenangaben oder Pronomen begleitet. Beispiele: das Gute, das Arbeiten, ein Schönes. Achte auf Substantive, die aus Adjektiven oder Verben abgeleitet sind, und auf Begleiter wie “das”, “ein”, “alles” oder Possessivpronomen. Substantivierte Verben stehen dabei immer im Infinitiv und erhalten den Artikel “das”, während nominalisierte Adjektive in allen Geschlechtern vorkommen können.
Nominalisierungen kommen in deutschen Sätzen häufig vor, doch wie kannst du nominalisierte Verben und Adjektive erkennen? Hier erklären wir, wie sie gebildet werden, liefern dir Beispiele und Signalwörter, die dir anzeigen, dass es sich um eine Substantivierung handelt.
Wird ein Verb nominalisiert, wird es in einem Satz wie ein Nomen behandelt. Das bedeutet zum einen, dass es nun nicht mehr klein, sondern großgeschrieben wird und zum anderen, dass es selbst ein Verb nach sich ziehen oder durch ein Adjektiv beschrieben werden kann. Am besten betrachten wir das ganze einmal anhand von ein paar Beispielen.
Wenn Verben nominalisiert werden, kann dies unterschiedlich aussehen. In manchen Fällen steht das nominalisierte Verb im Infinitiv, in anderen Fällen erhält es eine zusätzliche Endung, auch Suffix genannt.
Beispielsatz: Das Putzen macht ihm Spaß.
Wie du siehst, wurde hier das Verb putzen nominalisiert. Es steht in diesem Satz im Infinitiv und wird von dem Artikel das begleitet. Wie wir in der Einleitung bereits erwähnt haben, stehen nominalisierte Verben im Infinitiv und im Neutrum.
Beispielsatz: Sie hat eine starke Meinung.
Nominalisierte Verben mit Suffix sind nicht mehr so leicht zu erkennen. In unserem Beispiel wurde das Verb meinen nominalisiert. Es erhält in diesem Beispiel die Endung -ung.
Endungen, die an nominalisierte Verben mit Suffix angehängt werden, können sein: -ung, -nis, -tum.
Handelt es sich bei dem nominalisierten Verb um ein reflexives Verb, wie beispielsweise sich interessieren, entfällt das Wort sich bei der Nominalisierung. Sich interessieren wird daher zu Interesse.
Beispielsatz: Sie hat großes Interesse an Fußball.
Es gibt bestimmte Signalwörter, die die Nominalisierung des Verbs einleiten können und es dir erleichtern, ein nominalisiertes Verb in einem Satz zu erkennen. Dazu zählen Artikel, Präpositionen und Possessivpronomen.
Beispiel: Das Lesen macht ihr Spaß.
Da das nominalisierte Verb in diesem Beispiel im Infinitiv steht, erhält es automatisch den Artikel das. Vor nominalisierten Verben mit Suffix können außerdem die Artikel der und die stehen.
Signalwörter: der, die, das
Beispiel: Nach dem Schwimmen ist sie glücklich.
Präpositionen können dir ebenfalls dabei helfen, ein nominalisiertes Verb zu erkennen. Hier findest du eine Auswahl an Präpositionen, die vor einem nominalisierten Verb stehen können.
Signalwörter: nach, vor, während, über, unter, wegen, außer, ohne
Beispiel: Schnelles Rennen erfordert Ausdauer.
Auch Adjektive können anzeigen, dass es sich um ein nominalisiertes Verb handelt.
Signalwörter: klein, groß, schmal, dick, schön, hässlich, außergewöhnlich, hart, weich
Beispiel: Seine Meinung ist voreingenommen.
Possessivpronomen sind Pronomen, die den Besitz von etwas anzeigen. Auch sie können bei einem nominalisierten Verb stehen.
Signalwörter: mein, dein, sein, ihr, sein, unser, euer, ihr
Nachdem wir uns nun eingehend der Nominalisierung von Verben gewidmet haben, wollen wir uns noch ansehen, wie man Adjektive nominalisieren kann. Auch nominalisierte Adjektive werden großgeschrieben. Sie stehen in einem Satz nicht mehr vor einem Nomen, sondern können auf einen Artikel, ein Pronomen oder eine Mengenangabe folgen.
Beispielsatz: Das Schönste am Urlaub war der Strand.
In diesem Beispiel ersetzt das Adjektiv schön das Substantiv in diesem Satz und wird durch den Artikel das eingeleitet. Das Adjektiv schön steht hier außerdem im Superlativ.
Beispielsatz: Etwas Schlimmes wird passieren.
Auch Mengenangaben können ein nominalisiertes Adjektiv einleiten. In diesem Satz wurde das Adjektiv schlimm nominalisiert.
Auch für nominalisierte Adjektive gibt es verschiedene Signalwörter, die es dir erleichtern, das nominalisierte Adjektiv in einem Satz zu erkennen. Hier geben wir dir einige Signalwörter für die Einleitung durch einen Artikel, ein Pronomen oder eine Mengenangabe.
Beispiel: Das Gefährliche ist das kalte Wetter.
Signalwörter: der, die, das
Beispiel: Du musst dich für das Schlimmste wappnen.
In diesem Beispielsatz steht das nominalisierte Adjektiv schlimm in Kombination mit der Präposition für.
Signalwörter: auf, über, unter, für, neben, außer
Beispiel: Ich habe etwas Tolles erfahren.
Hier wird das nominalisierte Adjektiv toll von der Mengenangabe etwas eingeleitet und näher definiert.
Signalwörter: viel, wenig, etwas, alles, nichts, einige,
Wenn du gerade dabei bist, dich auf eine Deutschprüfung vorzubereiten, dann bist du bestimmt schon mehrmals über nominalisierte Adjektive und Verben gestolpert. Während die Bildung von nominalisierten Verben in der Grundform in einem Satz meist noch leicht zu erkennen ist, können nominalisierte Verben mit Endungen, die das Wort verändern, eine größere Herausforderung darstellen.
Aus diesem Grund sind bestimmte Signalwörter wie Artikel, Präpositionen und Pronomen für Deutschlernende eine große Hilfe, um nominalisierte Adjektive und Verben in einem Satz zu erkennen.
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