Von Lea Hauke
Aktualisiert am March 6, 2025
Im Deutschen gibt es vier Fälle: Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ. Sie übernehmen in der deutschen Grammatik eine ganz besondere Aufgabe und helfen dir dabei zu erkennen, wie sich einzelne Bestandteile eines Satzes zueinander verhalten. Insofern du weißt, wie du die vier Fälle identifizierst und zuordnest, wird es ein Leichtes für dich zu erkennen, wer beispielsweise eine Handlung ausführt oder wem etwas gehört.
Die vier Fälle im Deutschen sind für viele Lernende schwierig, aber sie helfen dir, deutsche Sätze richtig zu bilden.. Sehen wir uns zusammen an, was den Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ ausmacht und wie du sie am besten erkennst.
In der deutschen Grammatik gibt es vier Fälle: Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ. Häufig werden die Fälle auch als Kasus bezeichnet. Je nachdem, in welchem Fall sich ein Nomen, Artikel, Adjektiv oder Pronomen befindet, wird es verändert und erhält beispielsweise eine andere Endung. Diese Beugung nach einem bestimmten Fall wird auch Deklination genannt.
Da nicht jede Sprache über mehrere Fälle verfügt, stehen viele Deutschlernende am Anfang vor einem Rätsel. Warum gibt es vier davon und warum werden Worte dekliniert? Die Antwort lautet, dass es ohne die vier Fälle in der deutschen Sprache ein großes Durcheinander herrschen würde. Sie helfen dir dabei, herauszufinden, wie die einzelnen Bestandteile eines Satzes sich zueinander verhalten. Das ist bereits bei einfachen deutschen Sätzen ohne einem Objekt eine große Hilfestellung.
Je nachdem, in welchem Fall sich etwas befindet, kommt ihm also eine andere Rolle in einem Satz zu. Du kannst es dir so vorstellen, als ob dir die vier Fälle Antworten auf verschiedene Fragen geben. Diese Fragen lauten:
Nominativ: Wer oder was?
Genitiv: Wessen?
Dativ: Wem?
Akkusativ: Wen oder was?
Ein Deutschkurs bei Lingoda kann dir dabei helfen, deine Kenntnisse der deutschen Grammatik zu verbessern. Die Online-Kurse basieren auf den Standards des CEFR und werden von Lehrkräften auf muttersprachlichem Niveau unterrichtet. Im Einzelunterricht oder in kleinen Gruppen mit bis zu fünf Teilnehmenden lernst du flexibel nach deinem Zeitplan und erhältst direktes Feedback für schnelle Fortschritte.
Damit du genau weißt, worauf du achten musst, stellen wir dir im Folgenden die vier Fälle und ihre Besonderheiten vor.
Der Nominativ bezieht sich auf das Subjekt in einem Satz. Er gibt also an, wer oder was etwas tut. Die Satzteile, die im Nominativ stehen, können an verschiedenen Stellen im Satz stehen. Um schnell herauszufinden, was das Subjekt eines Satzes ist, hilft dir die Frage “Wer oder was?”.
Beispielsatz: “Der Mann sitzt auf dem Stuhl.”
Frage: “Wer oder was sitzt auf dem Stuhl?”
Antwort: “Der Mann”.
Auch, wenn du neue Vokabeln lernst, werden diese im Nominativ angegeben. Man könnte den ersten Fall daher auch als die Grundform eines Nomens beschreiben. Im Gegensatz zu den anderen drei Fällen verändert sich die Endung des Nomens und seiner zugehörigen Pronomen oder Artikel nichts.
Der Genitiv ist der zweite Fall und wird zur Anzeige von Besitz und Zugehörigkeit verwendet. Um den Genitiv in einem Satz zu identifizieren, verwendet man die Frage “Wessen?”.
Beispielsatz: “Das sind die Regeln des Gastgebers.”
Frage nach dem Genitiv: “Wessen Regeln sind es?”
Antwort: “des Gastgebers”
Damit in diesem Satz klar wird, wer der Besitzer der Regeln ist, wird die Grundform “der Gastgeber” zu “des Gastgebers” verändert. Der Artikel und die Endung des Nomens verändern sich.
Obwohl der Genitiv im Schriftdeutschen noch häufig verwendet wird, ist er aus dem täglichen, weniger förmlichen Sprachgebrauch fast verschwunden. Stattdessen wird häufig auf den Dativ zurückgegriffen, was zwar grammatikalisch nicht korrekt ist, sich jedoch weitgehend durchgesetzt hat. Wie der Dativ verwendet wird, erfährst du im Folgenden.
Beim Dativ wird nach “Wem oder was?” gefragt. Er ist der dritte Fall in der deutschen Sprache und für das indirekte Objekt oder mehrere indirekte Objekte in einem Satz verwendet.
Es geht beim Dativ also nicht um die handelnde Person oder Sache (das Subjekt) in einem Satz, sondern um das Objekt. “Indirekt” nennt man es deshalb, weil es nicht direkt von einer Handlung betroffen ist. Damit diese Unterscheidung klarer wird, geben wir dir im Folgenden einen Beispielsatz mit zwei Objekten: “der Frau” und “das Glas”.
Beispielsatz: “Ich reiche der Frau das Glas.”
Frage nach dem Dativ: “Wem oder was reiche ich das Glas?”
Antwort: “der Frau”
Von der Handlung “reichen” ist das Glas in diesem Beispiel direkt betroffen. “Die Frau” ist das indirekte Objekt, da sie mit der Handlung an sich zwar nichts zu tun hat, durch das Erhalten des Glases jedoch von den Auswirkungen der Handlung betroffen ist.
Es gibt im Deutschen einige Verben, die nach dem Dativ verlangen. Dazu zählen zum Beispiel “helfen”, “geben”, “gehören”, oder “antworten”. In einem Satz können sie dir als Signalwort dienen, um den Dativ zu erkennen.
Nach dem Akkusativ fragst du mit “Wen oder was?”. Der vierte Fall wird für das direkte Objekt in einem Satz verwendet. Gibt es in einem Satz mehrere Objekte, steht demnach das Objekt im Akkusativ, auf das sich eine Handlung direkt bezieht. Sehen wir uns hierfür noch einmal das vorherige Beispiel mit zwei Objekten in einem Satz an.
Beispielsatz: “Ich reiche der Frau das Glas.”
Frage nach dem Akkusativ: “Wen oder was reiche ich?”
Antwort: “das Glas”
“Das Glas” ist Teil der Handlung “reichen”, die in diesem Satz vom Subjekt “Ich” ausgeführt wird. Mit der “Wen?”-Frage kannst du das direkte Objekt identifizieren.
Wie auch beim Dativ gibt es verschiedene Verben, die den Akkusativ erfordern. Dazu gehören zum Beispiel “stören”, “anrufen”, “kennen”, “öffnen” oder “mögen”.
Wenn du weißt, wie du nach Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ fragst, bist du fast am Ziel! Mit “Wer oder was?” identifizierst du den Nominativ und somit das Subjekt eines Satzes. “Wessen?” ist die Frage nach dem Besitz und führt dich zum Genitiv. Um den Dativ in einem Satz ausfindig zu machen, fragst du nach “Wem oder was?”, für den Akkusativ nach “Wen oder was?”.
Sehen wir uns einmal einen Beispielsatz mit allen vier Fällen an. Mit den passenden Fragen gelingt es, den richtigen Fall zu identifizieren:
“Die Fahrerin des roten Fahrrads nahm dem Auto die Vorfahrt. “
Nominativ: Wer? Die Fahrerin.
Genitiv: Wessen? Des roten Fahrrads.
Dativ: Wem? Dem Auto.
Akkusativ: Wen? Die Vorfahrt.
Durch die vier Fälle verändert sich bei Nomen, Pronomen und Artikeln auch die Endung. Hier siehst du, wie sich die Deklination auf die Artikel “der”, “die”, “das” und die Pluralform “die” auswirken:
Artikel | Maskulinum | Femininum | Neutrum | Plural |
Nominativ | der | die | das | die |
Genitiv | des | der | des | der |
Dativ | dem | der | dem | den |
Akkusativ | den | die | das | die |
Wenn du dir die Endungen der Artikel in den vier Fällen ansiehst, erkennst du ein Muster, das dir dabei helfen kann, die Endungen leichter zu merken:
Nominativ: RESE
Genitiv: SRSR
Dativ: MRMN
Akkusativ: NESE
Man nennt diese Eselsbrücke auch die MESE/RESE-Regel.
Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ sind die Namen der vier deutschen Fälle. Sie zeigen die Beziehung verschiedener Teile eines Satzes zueinander an.
Nominativ und Akkusativ sind Fälle, an die Nomen, Pronomen und Artikel angepasst werden. Ein ganzer Satz kann nicht in einem Fall stehen. Der Nominativ bezieht sicher immer auf das Subjekt eines Satzes. Um den Nominativ in einem Satz zu identifizieren, fragt man nach “Wer oder was?”. Um nach dem Akkusativ zu fragen, lautet die Frage “Wen oder was?”.
Der Genitiv wird verwendet, wenn der Besitz und die Zugehörigkeit von etwas angezeigt werden soll. Die Frage nach dem Genitiv lautet “Wessen?”. Beim Dativ wird das indirekte Objekt in einem Satz angezeigt. Die Frage nach dem Dativ lautet “Wem oder was?”.
Die vier Fälle im Deutschen ordnen den verschiedenen Satzgliedern ihre Rollen zu. Je nachdem, wer handelt, wessen Besitz etwas ist, wem etwas zugehörig ist oder wen man mit einer Handlung erreicht, muss ein anderer Fall verwendet und das Wort entsprechend angepasst werden. Mit der zugehörigen Frage wird es leicht, herauszufinden, welches Satzglied welchem Fall zugeordnet wird. Beim Nominativ fragt man nach “Wer oder was?”, beim Genitiv “Wessen?”, beim Dativ “Wem oder was?” und beim Akkusativ “Wen oder was?”.
Die vier Fälle und andere Konzepte der deutschen Grammatik lernst du in einem Sprachkurs bei Lingoda von Lehrkräften auf muttersprachlichen Niveau kennen. In kleinen Gruppen mit bis zu fünf Teilnehmenden wendest du das Gelernte aktiv an, um dich auch in echten Gesprächen gut vorbereitet zu fühlen. Da du bei Lingoda online Deutsch lernen und die Stunden flexibel buchen kannst, bleibt auch bei einem vollen Terminplan noch genügend Zeit, um deine Deutschkenntnisse zu verbessern.
Verbessere deine Sprachfertigkeiten mit Lingoda. Mache unseren Gratis-Einstufungstest und leg los.