Von Sandra Köktas
Aktualisiert am July 26, 2024
Sätze mit “dass” verbinden einen Hauptsatz mit einem Nebensatz. Das Verb im Nebensatz steht immer am Ende. Beispiele: Ich weiß, dass du Recht hast. Er glaubt, dass es regnen wird. Sie hofft, dass sie den Job bekommt. “Dass”-Sätze drücken häufig aus, was jemand denkt, weiß, fühlt oder möchte.
In diesem Artikel gehen wir der Konjunktion “dass” auf den Grund, was sie vom Artikel “das” unterscheidet und wir man Sätze mit “dass” bildet.
“Dass” mit zwei “s” ist eine Konjunktion. In diesem Fall verbindet das Bindewort einen Hauptsatz mit einem Nebensatz. Sätze mit “dass” stehen typischerweise nach Verben des Wissens, Denkens, Fühlens und Meinens. Sieh dir etwa folgende Beispiele für Sätze mit “dass” an und achte auf die Verben, die sie ergänzen:
Ich weiß, dass du das nicht getan hast.
Ich denke, dass du Unrecht hast.
Ich fühle, dass du mich anlügst.
Ich bin der Meinung, dass wir das nicht tun sollten.
Übrigens: In älteren Texten wird dir auch die Schreibweise “daß” mit “scharfem s” begegnen. Diese ist seit der Rechtschreibreform 1996 nicht mehr korrekt.
Wichtig: Nebensätze mit “dass” folgen auf Verben des Wissens, Denkens, Fühlens und Meinens, wenn sich der Sprecher sicher ist. Ist er im Zweifel über die gemachte Aussage, steht ein Nebensatz mit “ob”:
Ich weiß, dass er das war.
Ich weiß nicht, ob er das war.
Anmerkung:
“So dass” (häufiger “sodass”) leitet einen Konsekutivsatz ein und ist kein klassischer Nebensatz mit “dass”, auch wenn es oft so aussieht:
Er fuhr so schnell, dass er einen Unfall hatte.
Die Konjunktion “dass” kann auch dafür genutzt werden, eine indirekte Rede einzuleiten. Mit der indirekten Rede gibst du sinngemäß wieder, was jemand anderes gesagt hat. Das kannst du tun, indem du eines der oben beschriebenen Verben nimmst und nach einem Komma einen Hauptsatz mit Prädikat im Konjunktiv 1 oder Konjunktiv 2 anfügst:
Er sagt, er habe ihn dort gesehen.
Alternativ kannst du die indirekte Rede mit “dass” einleiten. Dann wird aus dem Hauptsatz ein Nebensatz, das Prädikat wandert ans Ende des Satzes:
Er sagt, dass er ihn dort gesehen habe.
Und jetzt das Wichtigste: Verwendest du “dass”, um die indirekte Rede einzuleiten, kannst du auch den Indikativ nutzen:
Er sagt, dass er ihn dort gesehen hat.
Die Konstruktion mit “dass” ist dadurch sehr viel einfacher als die indirekte Rede mit Konjunktiv.
Da es sich bei Sätzen mit “dass” um Nebensätze handelt, wandert im “dass”-Satz das Prädikat ans Ende des Satzes. Soweit die Wortstellung im “dass”-Satz. Richten wir den Blick auf das gesamte Satzgefüge aus Haupt- und Nebensatz, stellen wir fest, dass der Satz mit “dass” für den Sinn des Hauptsatzes notwendig ist.
Nebensätze mit “dass” sind sogenannte Ergänzungssätze. Sie stehen oft an Stelle einer Akkusativ-Ergänzung und sind in jedem Fall für den Sinn des Hauptsatzes notwendig:
Ich denke, dass du Recht hast.
Ich denke.
“Ich denke” ist zwar ein vollständiger Satz, durch den Satz mit “dass” ändert sich aber die Bedeutung von der allgemeinen Feststellung, dass ich denke, zu einer Aussage darüber, was ich denke.
Nebensätze mit “dass” können auch an die Stelle des Subjekts treten. In dem Fall steht vor dem Komma als Hauptsatz in der Regel ein unpersönlicher Ausdruck mit “es”:
Es ist möglich, dass er wieder kommt.
Es ist schade, dass er es nicht geschafft hat.
Mir ist unbegreiflich, dass er das nicht gesehen hat.
Im letzten Fall kann man problemlos ein “es” ergänzen, um sich zu verdeutlichen, dass es sich auch hier um einen unpersönlichen Ausdruck handelt:
Es ist mir unbegreiflich, dass er das nicht gesehen hat.
Das Schwierigste am Satz mit “dass” ist aber gar nicht der Satz an sich, sondern die Entscheidung, ob hier überhaupt ein “dass” steht. Es gibt nämlich auch noch ein “das”. Und DAS hat im Nebensatz mit “dass” nichts zu suchen. DAS Thema “das oder dass” ist so verwirrend, DASS es auch viele Muttersprachler falsch machen. Dabei ist die Unterscheidung zwischen “dass” und “das” ganz einfach.
Er weiß, dass (Konjunktion “dass”) das (Artikel) Kind, das (Relativpronomen) Hunger
hat, das (Demonstrativpronomen) essen will.
Damit du immer das richtige “dass”/”das” findest, gibt es folgende Entscheidungshilfe:
Wenn du “dies”, “jenes” oder “welches” einsetzen kannst, schreibst du “das”. Funktioniert das nicht, nimmst du “dass”:
Er weiß, dass jenes Kind, welches Hunger hat, dies essen will.
Sätze mit “dass” sind Nebensätze, die die Aussage des Hauptsatzes notwendig ergänzen. Wenn sie die indirekte Rede einleiten, kannst du darin auf den Konjunktiv verzichten. “Sodass” hingegen leitet Konsekutivsätze ein, “das” ist entweder ein Artikel, ein Demonstrativpronomen oder ein Relativpronomen. Die Schreibweise “daß” ist veraltet und nicht mehr korrekt. Wir meinen, dass das ganz klar ist.
Verbessere deine Sprachfertigkeiten mit Lingoda. Mache unseren Gratis-Einstufungstest und leg los.