Von Lea Hauke
Aktualisiert am August 25, 2023
Die sprachliche Landschaft der Schweiz ist mindestens so vielseitig wie ihre Natur. Neben den vier Amtssprachen, die in der Schweiz gesprochen werden, ist man dort besonders stolz auf die Vielzahl an schweizerdeutschen Dialekten. Anders, als oft fälschlicherweise angenommen, gibt es weitaus mehr als nur eine Version des Schweizerdeutsch: Zur Gruppe der schweizerdeutschen Dialekte gehören Berndeutsch, Baseldeutsch, Senslerdeutsch, Bündnerdeutsch, Urnerdeutsch, genau wie Zürichdeutsch, Solothurnerdeutsch oder auch Walliserdeutsch.
Hast du Lust, in die reiche Schweizer Sprachkultur einzutauchen? Hier erfährst du, wie man in den verschiedenen Regionen des autonomen Staates spricht und welche Eigenheiten die deutschsprachigen Dialekte der Schweiz aufweisen. Selbstverständlich haben wir auch ein paar interessante Wörter der Dialekte herausgesucht.
Die Schweiz ist mit acht Millionen Einwohnern zwar ein eher kleines Land, doch sie hat eine große Sprachenvielfalt. Es existieren vier Amtssprachen. Je nachdem, in welcher Region du dich befindest, spricht man dort entweder überwiegend Deutsch, Französisch, Italienisch oder das weniger verbreitete Romanisch. Viele Bewohner der Schweiz sprechen aus diesem Grund oft mehrere Sprachen, selten aber alle vier davon. Dem Schweizer Klischee, das besagt, dass alle Schweizer Polyglotte sind, solltest du trotzdem nicht zu viel Glauben schenken.
Außerdem haben sich vor allem in den deutschsprachigen Regionen der Schweiz verschiedenste Dialekte ausgebildet. Obwohl Schweizerdeutsch häufig sinngemäß für “den” deutschen Schweizer Dialekt benutzt wird, bezeichnet der Begriff die Ansammlung aller deutschsprachigen Dialekte, die sich stark voneinander unterscheiden können und verschiedene Besonderheiten aufweisen. In den französisch und italienisch geprägten Teilen des Landes haben sich hingegen kaum Dialekte ausgebildet.
Im Westen der Schweiz wird vorwiegend Französisch gesprochen, im Süden Italienisch. Romanisch ist die am wenigsten verbreitete Sprache, die vor allem im Kanton Graubünden gesprochen wird. Der deutschsprachige Teil der Schweiz erstreckt sich über 19 der 26 Schweizer Kantone und hat die meisten Einwohner. Je nach Kanton wird vorwiegend ein anderer Dialekt gesprochen. Die Frage, wo genau welcher Dialekt gesprochen wird, können wir nicht beantworten: Klare geografische Grenzen bezüglich des Sprach- und Dialektgebrauchs kann man nicht ziehen, da sie sich gegenseitig beeinflussen und die Übergänge fließend sind.
Schweizerdeutsch ist die in der Schweiz am meisten verbreitete Sprache. Während man im beruflichen Kontext und im Schriftverkehr auf Schweizer Hochdeutsch zurückgreift, besteht die Alltagssprache oft aus einer Form des Schweizerdeutschen Dialekts. Die Dialekte werden nach Kanton unterschieden. Sie teilen sich in folgende Kategorien ein:
Die verschiedenen Dialekte haben alle ihre Eigenheiten, doch in den meisten Fällen versteht man sich untereinander problemlos. Eine Ausnahme, die besonders häufig genannt wird, gibt es doch: Wallisertiitsch, der Dialekt, der in der Region Wallis gesprochen wird, ist einer der ältesten Dialekte und hat einen starken französischen Einfluss. Obwohl die Verständigung unter den verschiedenen Dialekten größtenteils keinerlei Probleme darstellt, sorgt er bei vielen Bewohnern der Deutschschweiz für Fragezeichen.
Beherrschst du einen der Dialekte, der in der Deutschschweiz gesprochen wird, kannst du dir also ziemlich sicher sein, dass du auch andere schweizerdeutsche Dialekte verstehen kannst. Einige Redewendungen und Ausdrücke unterscheiden sich allerdings von Dialekt zu Dialekt stark. Je nachdem, wo du dich befindest, heißt zum Beispiel das Kerngehäuse des Apfels entweder “Gröibschi”, “Gigetschi” oder “Üürbsi”. Schluckauf nennt man in Solothurn und Bern “Gluggsi”. In Aargau und Luzern benutzt man dafür den Ausdruck “Hitzgi”.
Die Ansammlung lustiger Schweizer Dialektwörter ist äußerst vielfältig. Es lohnt sich, möglichst viele davon aufschnappen. Bei Worten wie “Guggumere”, “Pflotsch” oder “Bettmümpfeli” wird dir beim Lernen sicher nicht langweilig.
Für so ein kleines Land mit gerade einmal acht Millionen Einwohnern hat die Schweiz eine beeindruckende Vielfalt von Sprachen und Dialekten zu bieten. Hast du vor in die Schweiz zu reisen, lohnt sich ein Besuch nicht nur wegen des leckeren Schweizer Essens und der atemberaubenden Natur, sondern auch wegen den vielen sprachlichen Besonderheiten. Schweizerdeutsch wird in einem Großteil des Landes gesprochen und bezeichnet die Ansammlung der verschiedenen schweizerdeutschen Dialekte. Aber keine Sorge, willst du Schweizerdeutsch lernen, musst du nicht alle Dialektvarianten beherrschen. Es gibt zwar von Region zu Region Eigenheiten, aber eine Verständigung ist in den meisten Fällen kein Problem.
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