Von Sandra Köktas
Aktualisiert am March 24, 2023
Welche Schweizer Gerichte kennst du? Wenn du jetzt an Fondue und Raclette denkst, liegst du schon mal richtig. Und Käse und Schokolade gehören zur Schweiz wie die Alpen und Heidi. Aber die Schweizer Küche hat noch sehr viel mehr zu bieten. Denn Schweizer Gerichte sind so vielfältig wie die Kultur und Sprachen des kleinen Landes zwischen Deutschland, Frankreich und Italien. Ein typisches Schweizer Essen ist dabei oft ein deftiger Genuss mit Kartoffeln, Käse und Fleisch. Das Land hat aber auch eine ausgesprochen süße Seite, die du dir nicht entgehen lassen solltest. Wir stellen dir zehn Schweizer Gerichte vor, die dir das Land näher bringen.
Fondue ist auf der ganzen Welt bekannt. Zu seiner großen Beliebtheit hat ihm vermutlich das gesellige Beisammensein verholfen, ohne das es bei dieser Schweizer Spezialität nicht geht. Beim klassischen Käsefondue wird eine Käsemischung unter Zugabe von Weißwein geschmolzen und über einem Rechaud am Tisch warmgehalten. Gegessen wird, indem jeder mit einer langen Gabel ein Stück Brot in den Käse tunkt. Vorsicht: So manche Tischrunde verhängt Strafen, wenn ein Stück Brot in der Käsemasse verloren geht!
Und noch ein Klassiker aus der Schweizer Küche, bei dem die Geselligkeit im Vordergrund steht und auch hier geht es wieder um Käse: Kartoffeln oder Fleisch, mit verschiedenen Garnituren wie Speck, Silberzwiebeln, Pilzen oder Essiggurken werden in kleinen Pfännchen mit Käse auf einem Tischgrill überbacken.
Während Fondue und Raclette eher etwas für die kalte Jahreszeit sind, lieben die Schweizer ihre Rösti das ganze Jahr. Die Rösti ist ein Kartoffelpuffer aus geriebenen rohen oder gekochten Kartoffeln, der als Beilage oder Hauptspeise gegessen wird. Mit Speck, Zwiebel, Tomaten oder einem Spiegelei kannst du für immer neue Geschmacksvarianten sorgen.
Ursprünglich eine Schweizer Abendmahlzeit für arme Leute, etablierte der Arzt Bircher-Benner Ende des 19. Jahrhunderts die vollwertige Kost als leichtes Abendessen. Das ursprüngliche Rezept aus eingeweichten Haferflocken, Zitronensaft, Kondensmilch, Äpfeln und Nüssen ist heute in vielen Varianten erhältlich und wird gerne zum Frühstück gegessen. Auf den Schweizer Ursprung weist oft die Schreibweise Müesli.
Diese Spezialität stammt aus dem Kanton Graubünden. In dem Kanton ist übrigens Romanisch vierte Amtssprache neben Deutsch, Französisch und Italienisch, weswegen dir Maluns auch unter dem romanischen Namen “Riebel” begegnen kann. Für dieses typisch Schweizer Essen werden Kartoffeln gerieben und angebraten. Das krümelige Hauptgericht schmeckt gut mit Apfelmus, Bergkäse und – man glaubt es kaum – einem Milchkaffee dazu.
Es gibt auch Schweizer Essen ohne Kartoffeln: Capuns ist wie Maluns eine Graubündener Spezialität. Für diese wird Spätzle-Grundteig mit Kräutern, Speck, rohem Schinken und Salsiz (einer luftgetrockneten oder geräucherten Rohwurst) in einem Mangoldblatt gegart und mit Käse überbacken.
Dieses Schweizer Gericht ist vermutlich zu Zeiten der Krankheit entstanden, der es seinen Namen verdankt. Als die Menschen aus Angst vor Ansteckung ihre Häuser nicht verließen, wurde gekocht, was da war: Kartoffeln, Lauch, Käse und Äpfel in Blätterteig zum Beispiel. Daraus entstand Cholera.
Wer mit Kindern zum Skifahren in die Schweiz fährt, muss sich um das Mittagessen keine Sorgen machen. Doch nicht nur die Kleinen lieben dieses typisch Schweizer Essen mit italienischen Wurzeln. Für das Soulfood zu danken haben wir den Älplern. Sie kombinierten die Maccheroni, die über aus Italien über den Gotthard Pass kamen, mit Kartoffeln, Rahm und Milch zu einem sämigen Genuss. Natürlich mit Käse überbacken, entstanden daraus die Älplermagronen.
Eine weiße Bratwurst mit ganz viel Schweizer Tradition, die durch Auflagen eigens geschützt wird, kommt aus St. Gallen. Die bekannteste wird auf dem OLMA Volksfest serviert und trägt auch dessen Namen. Willst du sie dort genießen, solltest du besser auf Senf verzichten. Die Schweizer lieben ihre Tradition und für Senf ist in dieser kein Platz.
Nach so viel deftiger Schweizer Küche wird es Zeit für einen süßen Genuss zum Nachtisch. Die Zuger Kirschtorte stammt aus dem gleichnamigen Ort. Den Rest ihres geschützten Namens verdankt sie dabei nicht nur der Füllung aus Kirschcreme. Der helle Biskuit dieser Torte wird mit Kirschschnaps getränkt und verleiht ihr den intensiven Geschmack. Wer es lieber ohne Alkohol mag, muss aber nicht auf ein Dessert verzichten. Die Bündner Nusstorte, die Aargauer Rüblitorte mit Karotten oder Vermicelles aus Kastanienpüree sind eine genussvolle Alternative.
Einige Schweizer Gerichte sind echte Exportschlager: Fondue, Raclette und Rösti werden auf der ganzen Welt gegessen. Weniger bekannt sind viele Spezialitäten der regionalen Küchen. Ein typisch Schweizer Essen ist meist ein deftiger Genuss, in dem vor allem der Schweizer Käse nicht fehlen darf. Viel zu entdecken gibt es aber auch bei den Schweizer Süßspeisen. Wer sich nach der nächsten Deutschstunde belohnen will, sollte das mit einem Stück Schweizer Schokolade tun.
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