Von Lea Hauke
Aktualisiert am September 1, 2023
Bei zwei Worten, die sich nur durch einen Buchstaben unterscheiden, kann es schonmal passieren, dass man sie verwechselt. Zu hören ist der Unterschied kaum, in geschriebener Form wird es offensichtlicher. Viele Deutschlernende haben damit zu kämpfen, diese zwei Formen zu unterscheiden. Den Unterschied zu kennen ist dennoch wichtig, da es sich bei “sein” um den Infinitiv des Wortes sein handelt, während “seien” der Konjunktiv I Plural von sein ist.
Das kann doch nicht so schwer sein? Oder doch seien? Hier erfährst du, wie du die beiden Worte auseinander hältst und wann du welches benutzen musst, wenn du deutsche Sätze bilden willst. Außerdem versorgen wir dich mit Infos zu weiteren Stolperfallen, damit du gar nicht erst hineintappst.
“Sein” und “seien” sind unterschiedliche Formen des gleichen Wortes. “Sein” ist dabei der Infinitiv, also die Grundform. “Seien” ist eine konjugierte Form dieses Verbs und steht im Konjunktiv I Plural.
Der Unterschied wird klarer, wenn wir uns einmal ansehen, wie Infinitiv, “sein”, im Präsens konjugiert wird:
Ich | bin |
Du | bist |
Er/sie/es | ist |
Wir | sind |
Ihr | seid |
Sie | sind |
Sein im Konjunktiv I sieht hingegen so aus:
Ich | sei |
Du | sei(e)st |
Er/sie/es | sei |
Wir | seien |
Ihr | sei(e)t |
Sie | seien |
“Seien” wird also nur in Situationen ausdrücken, die eine Vermutung oder Behauptung ausdrücken. Er wird eher im Schriftdeutsch verwendet als im gesprochenen Deutsch.
Äußerst häufig wirst du also nicht über “seien” stolpern. Damit der Unterschied zwischen “sein” und “seien” noch klarer wird, lässt sich am besten mit ein paar Beispielen herausarbeiten.
Ich will glücklich sein.
Ich kann pünktlich sein.
Modalverben wie wollen, können, sollen, mögen ziehen automatisch den Infinitiv nach sich. Daher wird hier sein verwendet.
Ich plane, ab jetzt aufmerksamer zu sein.
In Infinitivsätzen wird sein mit der Konstruktion zu + Infinitiv eingebaut.
Man sagt, wir seien verrückt.
Bitte seien sie so nett.
Den Konjunktiv I Plural von sein wirst du selten lesen und noch seltener aussprechen. Da man durch seien eine Behauptung oder Vermutung ausdrückt, kommt das Wort meist in der indirekten Rede vor.
Die deutsche Sprache macht es einem nicht immer leicht. Verwirrung herrscht an vielen Enden. Da die Sprache dafür bekannt ist, dass sie gerne mehrere Wörter zusammensetzt, kann es für Deutschlernende schwierig sein zu erkennen, wann Worte zusammen und wann auseinander geschrieben werden. Ein Wort, das Schwierigkeiten bereitet, ist das Adverb “einmal”, das häufig als “ein Mal” geschrieben wird. Wenn “Mal” als Substantiv benutzt wird, schreibt man es groß.
Manche Wörter wie “selig” und “seelisch” haben den gleichen Wortstamm, aber eine andere Endung, die ihre Bedeutung verändert. Sie sind leicht zu verwechseln.
Auch der Unterschied zwischen “wann” und “wenn” hat vielen schon Probleme bereitet. “Wann” ist ein Fragewort, “wenn” leitet einen Konditionalsatz ein.
Deutsch steckt voller lustiger Ausdrücke und kleinen Feinheiten, die im normalen Sprachgebrauch oft nicht weiter auffallen. Nichtsdestotrotz können die kleinen Unterschiede für große Verwirrungen sorgen, wenn du dabei bist Deutsch zu lernen. “Sein” und “seien” sind ein gutes Beispiel dafür, dass ein Buchstabe ein Wort und wie wir es benutzen, völlig verändern kann. Während “sein” der Infinitiv von sein ist, steckt hinter “seien” die konjugierte Form, der Konjunktiv I Plural.
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