Von Jakob Straub
Aktualisiert am November 7, 2022
Telearbeit, Remote Jobs und Arbeiten im Home Office Zuhause – für einige ist es schon seit Jahren Normalität, für andere bedeutet das ganz neue Vorteile und Herausforderungen. Vielleicht hast du schon immer davon geträumt, bei der Arbeit an keinen festen Ort gebunden zu sein, oder die Covid-19 Pandemie hat dich zur Heimarbeit gezwungen: Mit unseren Tipps meisterst du die Fernarbeit.
Es gibt etliche Klischees rund um die Telearbeit: Zum einen stellen wir uns den digitalen Nomaden vor, der entspannt mit dem Laptop am Strand arbeitet, zum anderen gibt es das Bild vom Heimarbeiter, der im Schlafanzug auf der Couch lümmelt. Kommt dir das bekannt vor?
Im Jahr 2020 startete die Heimarbeit aufgrund der Pandemie als soziales Experiment von bislang beispiellosem Ausmaß durch. Endlich konnten Pendler auf lange Arbeitswege verzichten, die Ablenkung im Großraumbüro hatte ein Ende, Angestellte konnten ihren Arbeitsplatz frei wählen und gestalten, mit Kollegen rund um die Welt zusammenarbeiten, flexibel ihren eigenen Zeitplan festlegen und so den Ausgleich zwischen Arbeit und Freizeit erlangen.
Auf der Kehrseite zeigten sich die Nachteile: Technische Probleme mit Hard- und Software sowie Internetverbindung plagen die Mitarbeiter, das virtuelle Arbeiten über Zeitzonen hinweg ist eine organisatorische Qual, in der Heimarbeit fallen Unternehmenskultur und sozialer Austausch mit Kollegen weg, sodass Einsamkeit und Isolation entstehen, und findet die Arbeit Zuhause statt, verwischen die Grenzen zwischen Beruflichem und Privatem und ganz neue Ablenkungen tun sich auf.
Bevor wir dir zeigen, was du gegen diese Schwierigkeiten tun kannst, beschäftigen wir uns mit der Frage: Was heißt es eigentlich, remote zu arbeiten?
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Remote Work oder Telearbeit ist nicht an einen bestimmten Job gebunden. Es geht weniger darum, wo du arbeitest, als wie du arbeitest. Erfolgreiche Heimarbeit heißt nicht nur Work-Life-Balance, sondern auch, auf individuelle Bedürfnisse und die Anforderungen des Jobs eingehen zu können.
Es gibt unterschiedliche Beispiele für Fernarbeit:
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Mit diesen Ratschlägen machst du das Beste aus Home Office und Remote Jobs:
Ein disziplinierter und routinierter Zeitplan sind wichtig, um bei der Heimarbeit produktiv zu bleiben. Wenn du genau weißt, was du zu welcher Zeit im Laufe des Tages oder der Woche erledigen willst, hast du den Kopf für andere Dinge als die dringliche Planung frei.
Selbst wenn du deine Arbeitszeiten nicht minutengenau erfassen musst, hilft dir eine Routine, deine Stunden besser festlegen zu können und dich mit deinem Team sowie mit Freunden und Familie abstimmen zu können: Wenn andere deine Routine kennen, wissen sie, wann du für sie verfügbar bist und wann nicht.
Ohne Routine arbeitet man schnell effektiv, aber nicht effizient: Wenn du ständig mit der Selbstorganisation beschäftigt bist, fühlt sich das zwar wie harte Arbeit an, hilft dir aber nur wenig dabei, deine Aufgaben stressfrei zu erledigen.
Die vorausschauende Planung baut auf deiner Routine auf: Mit einem Kalender oder Planer kannst du alle wichtigen Ereignisse und Verpflichtungen visualisieren und festhalten. So siehst du, wieviel effektive Arbeitszeit du wirklich hast, denn viel geht für Meetings, Besprechungen, Berichterstattung und Verwaltung drauf.
Das gilt auch für die Integration des Privatlebens, gerade wenn du Überschneidungen hast oder deinen Arbeitstag unterbrichst, um dich um die Familie zu kümmern, zu Mittagessen mit Freunden zu treffen oder Besorgungen erledigen musst.
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Nimm dir am Ende des Arbeitstages oder der Arbeitswoche einen Moment Zeit und überprüfe, was gut funktioniert hat und was nicht. Gerade wenn etwas nicht rund läuft, verdoppeln wir unsere Anstrengungen und wenden noch mehr Zeit auf, die uns dann an anderer Stelle fehlt.
Konzentriere dich stattdessen darauf, welches deine wirklich produktiven Stunden sind und lege deine intensiven und herausfordernden Aufgaben in diese Zeit. Falls es Kommunikationsschwierigkeiten mit Kollegen gibt, kannst du vielleicht auf einen anderen Kanal wechseln, und falls du keine Übersicht über dein Arbeitsmaterial hast, musst du dich möglicherweise neu organisieren.
Stell die Dinge auf den Prüfstand und finde auch heraus, was besonders gut klappt, damit du anschließend den Effekt maximieren kannst, ob das intensive Arbeits-Intervalle von zwanzig Minuten sind, das Diktieren deiner Notizen oder ein regelmäßiger Abgleich mit Teammitgliedern.
Deine Tools sind alles, was du für deine Arbeit benötigst oder was dir dabei hilft, deine Aufgaben effizient zu erledigen. Das schließt Hard- und Software ein, deinen Schreibtisch und Büromaterial, aber auch Software in der Cloud, Online Tools, automatisierte Zeiterfassung und Abrechnung sowie Dinge zur Konzentrationsförderung.
Für viele Angestellte sind die Tools teilweise schon vorgegeben, etwa in Sachen Hardware und Software, aber trotzdem kann es Verbesserungsbedarf geben. Wie gut verbindet sich ein Werkzeug mit anderen? Ist der Ablauf reibungslos, oder musst du überflüssige Arbeitsschritte erledigen? Wie arbeiten eigentlich deine Kollegen?
Hast du Schwachstellen ermittelt, kannst du dich mit den Lösungsansätzen beschäftigen und neue Tools suchen, deinem Umgang mit bestehenden Tools durch Fortbildung verbessern oder Probleme mit deinem Manager oder Kunden besprechen.
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Ein regulärer Arbeitsplatz bringt auch soziale und berufliche Interaktion mit Kollegen mit sich, was dir im Home Office fehlen wird. Erst dann wirst du merken, dass die Kaffeepause und der Plausch am Schreibtisch auch die Produktivität und Motivation fördern. Wer das Büro gewöhnt ist, kommt sich als Remote Arbeiter isoliert und allein vor.
Deinen Kollegen geht es aber genauso, also kannst du wenigstens virtuell in Kontakt bleiben und dich während kurzer Meetings oder Chats austauschen. Wichtig ist, die anderen nicht bei der Arbeit zu stören, aber viele werden der Einladung zu einem unverbindlichen Fünf-Minuten-Gespräch ohne feste Tagesordnung gerne folgen.
Wenn es um Arbeitsfragen geht, bringt nicht jeder dieselbe Begabung für digitale Kommunikation mit. Vielleicht ist es effizienter, gelegentlich jemanden anzurufen oder zu bestimmten Zeiten für Anrufe zur Verfügung zu stehen.
Außerdem solltest du dir nach der Arbeit etwas Zeit nehmen, den Mangel an sozialer Interaktionen mit deinen Kollegen durch Umgang mit Freunden oder Familie zu kompensieren. Stress oder Frust ablassen ist wichtig, um den Kopf freizubekommen, aber erwider den Gefallen und biete anderen auch ein offenes Ohr.
Die Isolation im Home Office kann dazu führen, dass du dich mit deiner Arbeit allein gelassen fühlst und und das Gefühl hast, keine Wertschätzung zu erhalten. Als Folge treten Enttäuschung, Frustration und Demotivation auf. Daher ist es wichtig, dir Feedback zu holen, wenn du ein Projekt oder eine größere Aufgabe abgeschlossen hast. Sprich dein Team, deinen Manager oder Kunden darauf an, wie es gelaufen ist.
Geh mit gutem Beispiel voran und zolle deinen Kollegen Lob und Anerkennung, wenn sie dich unterstützt haben oder zu deiner Arbeit beitragen. Feedback eins-zu-eins ist immer gut, aber Lob vor anderen, etwa im Gruppenchat oder in einer internen E-Mail, können besonders motivierend wirken.
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Bestimmt hast du schon einmal einen Zustand äußerster Konzentration erlebt: Wenn du im “Flow” bist, scheint die Arbeit wie von selbst zu gehen und du kannst Kreatives, Anstrengendes oder Tiefgreifendes leisten.
Ablenkung und Unterbrechungen reißen dich aus diesem Zustand, den man auch “Deep Work” nennt. Wenn du also arbeitsbedingte und private Ablenkung beschränkst, erhöhst du deine Chancen, diese Art von Fokus zu erreichen. Lass Deine Kollegen wissen, dass du asynchron kommuniziert und nicht immer sofort auf E-Mails oder Chat-Nachrichten reagierst. Deaktiviere Benachrichtigungen, soweit es geht, leg dein Smartphone außer Reichweite und bitte andere in deiner Umgebung, dich nicht zu stören, wenn du “abtauchst”. Mit einer geschlossenen Tür oder aufgesetzten Kopfhörern kannst du in Absprache ein entsprechendes Signal senden.
Konzentrationsfördernde Musik oder Apps können dir bei Fokus-Schwierigkeiten helfen. Schiebst du ständig Dinge vor dir her, geh der Ursache nach: Langeweile? Stress? Überarbeitet? Kein Überblick? Verspürst du immer wieder Impulse, deine Arbeit zu unterbrechen, gib nicht nach aber mach dir eine entsprechende Notiz. Während einer Pause kannst du dann dem Drang nachgehen.
Work-Life-Balance, was war das doch gleich? Wer Zuhause arbeitet, fühlt sich schnell ständig auf Abruf und lässt die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben verwischen. Es sollte klar sein, dass du außerhalb der Arbeitszeiten beruflich nicht per Telefon, E-Mail oder Chat erreichbar bist. Widerstehe der Versuchung, “nur mal schnell” nach dem Rechten zu sehen und deine Zeitplanung über den Haufen zu werfen. Gerade als Freelancer wirst du den Drang verspüren, noch eine Stunde dranzuhängen, aber stell dir in dem Moment alles vor, was du stattdessen mit de Zeit anfangen könntest!
Praktiziere ein Abschalt-Ritual, um den Übergang von Arbeit und Privatleben zu trennen. Verabschiede dich von Kollegen und klopf dir am Ende des Tages selbst auf die Schulter. Notiere dir kurz, wo du am nächsten Tag beginnen oder weiterarbeiten willst, dann klapp den Laptop zu und lass in Gedanken alles los, was mit Arbeit zu tun hat. Willkommen im Feierabend!
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