Von Lea Hauke
Aktualisiert am February 27, 2025
Wenn du Deutsch lernen möchtest, gehört Verben konjugieren zu den Grundvoraussetzungen. Steht ein Verb in einem Satz, wird es nach bestimmten Regeln leicht verändert. Je nachdem, wer eine Handlung ausführt oder in welcher Zeitform sie ausgeführt wird, wird das Verb angepasst.
Damit dir das Verben-Konjugieren auf Deutsch leicht von der Hand geht, besprechen wir hier die Grundlagen der Verbkonjugation. Wir sehen uns die Unterschiede zwischen regelmäßigen, unregelmäßigen und gemischten Verben an und untersuchen, inwiefern sich die Zeitform auf die Konjugation auswirkt.
Wenn wir vom Verben konjugieren sprechen, dann geht es um die Veränderung der Grundform eines Verbs. Schlägst du ein Verb im Lexikon nach, dann wirst du sehen, dass deutsche Verben in Nachschlagewerken (und Online-Wörterbüchern) immer im Infinitiv angegeben werden. Sobald ein Verb spezifische Merkmale erhält, wird es konjugiert oder gebeugt.
Die Verbkonjugation richtet sich unter anderem nach der Person, die eine Handlung ausführt, wie auch nach der Zeitform, in der die Handlung ausgeführt wird. Obendrein spielt auch der Modus des Satzes eine Rolle, also ob er im Indikativ, Konjunktiv oder Imperativ steht. Im Deutschen gibt es drei Arten von Verben, die unterschiedlich konjugiert werden: regelmäßige Verben, unregelmäßige Verben und, eine seltenere Variante, gemischte Verben.
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Regelmäßige Verben, auch schwache Verben genannt, folgen den Standardregeln der deutschen Verbkonjugation. Man nennt sie so, weil sie leicht angepasst werden können, ohne, dass man Sonderregelungen beachten muss. Der Wortstamm verändert sich bei der Bildung der verschiedenen Konjugationen nicht.
Hier siehst du am Beispiel des Verbs machen, wie die Konjugation eines regelmäßigen Verbs in der Gegenwartsform aussieht, Präteritum und Partizip II aussieht.
Person | Präsens | Präteritum | Partizip II |
ich | mache | machte | habe gemacht |
du | machst | machtest | hast gemacht |
er/sie/es | macht | machte | hat gemacht |
wir | machen | machten | haben gemacht |
ihr | macht | machtet | habt gemacht |
sie | machen | machten | haben gemacht |
Unregelmäßige Verben werden so genannt, weil ihre Konjugation keinem bestimmten Muster folgt. Anders als bei regelmäßigen Verben verändert sich beim Konjugieren von unregelmäßigen Verben der Wortstamm und die Endung bei der Bildung des Präteritums und Partizips Perfekt.
Bei manchen unregelmäßigen Verben verändert sich der Wortstamm bereits im Präsens. Das kannst du am Beispiel des unregelmäßigen Verbs “sehen” erkennen, bei dem sich das “e” in der zweiten und dritten Person Präsens zu einem “ie” verändert. Auch im Präteritum und im Partizip II weist das Verb Besonderheiten auf:
Person | Präsens | Präteritum | Partizip II |
ich | sehe | sah | habe gesehen |
du | siehst | sahst | hast gesehen |
er/sie/es | sieht | sah | hat gesehen |
wir | sehen | sahen | haben gesehen |
ihr | seht | saht | habt gesehen |
sie | sehen | sahen | haben gesehen |
Neben regelmäßigen und unregelmäßigen Verben gibt es auch gemischte Verben. Diese Verbart verhält sich in den meisten Zeitformen regelmäßig, fällt jedoch ab und zu aus der Rolle. Ein Beispiel ist das Verben “bringen”, das im Präsens und dem Partizip II den Konjugationsregeln folgt und dessen Wortstamm sich im Präteritum verändert:
Person | Präsens | Präteritum | Partizip II |
ich | bringe | brachte | habe gebracht |
du | bringst | brachtest | hast gebracht |
er/sie/es | bringt | brachte | hat gebracht |
wir | bringen | brachten | haben gebracht |
ihr | bringt | brachtet | habt gebracht |
sie | bringen | brachten | haben gebracht |
Wenn Verben in verschiedenen Zeiten konjugiert werden, dann verändert sich die Endung. Sehen wir uns zum Beispiel noch einmal das regelmäßige Verb “machen” an. Im Infinitiv hat es die Endung -en. Diese wird in den verschiedenen Zeitformen durch andere Endungen ersetzt.
Die Verbendungen im Präsens bleiben sowohl für regelmäßige, unregelmäßige und gemischte Verben dieselben. Es kann sich zwar in manchen Fällen der Wortstamm verändern, die Endungen für die jeweilige Person bleibt gleich.
In unserer Tabelle siehst du die Endungen für die verschiedenen Personen im Präsens. Am Beispiel des regelmäßigen Verbs “lieben”.
Person | Endung | lieben |
ich | -e | liebe |
du | -st | liebst |
er/sie/es | -t | liebt |
wir | -en | lieben |
ihr | -t | liebt |
sie | –en | lieben |
Willst du ausdrücken, dass etwas in der Vergangenheit stattgefunden hat, musst du das Verb an die jeweilige Vergangenheitsform anpassen. Bei der Bildung des Präteritums und Perfekts gibt es für regelmäßige und unregelmäßige Verben verschiedene Endungen.
Bei einem regelmäßigen Verb, in diesem Fall “malen”, sieht die Konjugation in der Vergangenheit aus wie folgt. Die Endungen im Präteritum lauten -e, -est, -e, -en, -et und -en. Das Partizip II der zweiten Vergangenheitsform endet auf -t.
Person | Präsens | Präteritum | Perfekt |
ich | male | malte | habe gemalt |
du | malst | maltest | hast gemalt |
er/sie/es | malt | malte | hat gemalt |
wir | malen | malten | haben gemalt |
ihr | malt | maltet | habt gemalt |
sie | essen | malten | haben gemalt |
Betrachten wir nun die Konjugation der beiden Vergangenheitsformen am Beispiel eines unregelmäßigen Verbs. Bei dem Wort “essen” kannst du erkennen, dass sich nicht nur die Endungen im Präteritum und Perfekt verändern, sondern auch der Wortstamm:
Person | Präsens | Präteritum | Perfekt |
ich | esse | aß | habe gegessen |
du | isst | aßest | hast gegessen |
er/sie/es | isst | aß | hat gegessen |
wir | essen | aßen | haben gegessen |
ihr | esst | aßt | habt gegessen |
sie | essen | aßen | haben gegessen |
Nachdem dich die Vergangenheitsformen wahrscheinlich auf eine härtere Probe gestellt haben, macht es dir die Konjugation von Verben in der Zukunft etwas einfacher. Dafür musst du dir zumindest im Futur I nur wenig merken.
Gebildet wird diese Form mit der konjugierten Form des Verbs “werden” und einem Verb im Infinitiv. Das gilt für regelmäßige, unregelmäßige und gemischte Verben.
In der Praxis sieht das dann so aus:
Person | Futur I |
ich | werde gehen |
du | wirst gehen |
er/sie/es | wird gehen |
wir | werden gehen |
ihr | werdet gehen |
sie | werden gehen |
Für die Bildung des Futur II auf Deutsch wird es ein wenig komplexer. Möchtest du ausdrücken, dass eine Handlung in der Zukunft abgeschlossen sein wird, musst du dafür das Partizip II des Verbs kennen. Hier spielt es wieder eine wichtige Rolle, ob das Verb regelmäßig oder unregelmäßig ist.
Für unser Beispiel “gehen”, das ein unregelmäßiges Verb ist, lautet das Partizip II “gegangen”. Du bildest das Futur II mit der konjugierten Form des Wortes “werden” (wie auch beim Futur I), dem Partizip II und sein.
Futur II = werden + Partizip II + sein
Person | Futur II |
ich | werde gegangen sein |
du | wirst gegangen sein |
er/sie/es | wird gegangen sein |
wir | werden gegangen sein |
ihr | werdet gegangen sein |
sie | werden gegangen sein |
Bei der Konjugation deutscher Verben gehst du am besten Schritt für Schritt, nach einem einfachen Muster vor. Sieh dir zunächst einmal den Satz genauer an. Um welches Verb geht es? Versuche, den Infinitiv des Wortes zu identifizieren.
Anschließend untersuchst du, ob es sich um regelmäßiges, unregelmäßiges oder gemischtes Verb handelt. Je nachdem, in welcher Zeitform das Verb steht, kann sich der Wortstamm verändern. Schließe also nicht aus, dass es sich eventuell um ein unregelmäßiges Verb handeln könnte, das in der Vergangenheit steht.
Die Endung des Verbs verrät dir mehr darüber, welche Person Subjekt der Handlung ist. Auch, ob es sich um ein oder mehrere Subjekte handelt, spielt eine wichtige Rolle.
Bei über 23.000 deutschen Verben ist es wenig überraschend, dass auch einmal Fehler beim Konjugieren passieren. In den meisten Fällen passieren sie, weil Deutschlernenden die Unterscheidung zwischen regelmäßigen, unregelmäßigen und gemischten Verben schwerfällt.
Während die Endungen bei regelmäßigen Verben einfach auswendig zu lernen sind, können sie bei unregelmäßigen und gemischten Verben anders aussehen. Auch der Wortstamm ändert sich in bestimmten Formen manchmal.
Wenn du Fehler beim Verben konjugieren vermeiden möchtest, dann gibt es leider keine andere Möglichkeit, als die unregelmäßigen Verben und ihre Besonderheiten auswendig zu lernen. Die gute Neuigkeit ist, dass nur 200 der 23.000 deutschen Verben unregelmäßig sind.
Die beste Art, die korrekten Verbformen zu verinnerlichen, ist es, sie in Gesprächen zu benutzen. Durch aktives Deutsch sprechen, kannst du dir viel besser merken, wie du Verben in bestimmten Satzkonstruktionen verwendest und wirst dieses Wissen auch besser behalten können als, wenn du nur stur Konjugationstabellen auswendig lernst.
Aus diesem Grund sind die Deutschkurse bei Lingoda so aufgebaut, dass du die Sprache viel aktiv anwendest. In den flexibel buchbaren Stunden lernst du in kleinen Gruppen mit bis zu fünf Teilnehmern zusammen. Durch die kleinen Gruppenstärken bleibt dir viel Zeit, um unseren Lehrkräften auf muttersprachlichem Niveau Fragen zu stellen und das Gelernte zu wiederholen.
Im Deutschen werden Verben unter anderem nach der Zeitform und nach dem ausführenden Subjekt konjugiert. Dabei verändert sich bei regelmäßigen Verben nur die Endung, bei unregelmäßigen Verben können zudem Wortstammänderungen auftreten.
Regelmäßige Verben folgen einem festen Muster, bei dem der Verbstamm unverändert bleibt und die Endungen nach einem gleichbleibenden Schema ergänzt werden. Unregelmäßige Verben ändern ihren Stamm in bestimmten Zeitformen und weichen von den Standards für Verbendungen ab.
Bei Lernen der deutschen Konjugation kommt man um Auswendiglernen kaum herum. Wichtig, um das Gelernte auch zu behalten und vor allem die unregelmäßigen Verbformen zu verinnerlichen, ist es, Deutsch aktiv anzuwenden.
Je nachdem, von welcher Person eine Handlung ausgeführt wird, ändert sich die Wortendung. Unter anderem spielt auch die Zeitform eine Rolle bei der Konjugation von deutschen Verben. Regelmäßige Verben folgen dabei einem bestimmten Schema, dass du auswendig lernen kannst. Für unregelmäßige und gemischte Verben gelten diese Regeln häufig nicht. Hier weicht in bestimmten Tempi nicht nur die Endung von der Norm ab, auch der Wortstamm kann sich verändern. Da es beim Verben konjugieren viele Ausnahmen gibt, zählt die Disziplin für Deutschlernende nicht zu den einfachsten.
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