Aktualisiert am January 12, 2024
Wenn du auch schon mal an Online-Sprachunterricht teilgenommen hast oder zu Hause versuchst hast, eine neue Sprache zu lernen, sollte dir Xenoglossophobie ein Begriff sein. Hattest du vor dem Unterricht ein ungutes Gefühl? Wurdest du zunehmend besorgter, nervöser oder unruhiger? Wurdest du dieses Gefühl nicht los, auch wenn du dich gut vorbereitet und gelernt hast?
Vielleicht kommt dir das bekannt vor, denn das nennt sich Xenoglossophobie und bezeichnet die Angst vor Fremdsprachen. Wir wissen bereits, dass der beste Weg für Sprachlerner der Sprung ins kalte Wasser ist. Aber diese spezifische Angst kann viele Sprachlerner belasten. Heute beschäftigen wir uns daher mit Xenoglossophobie und zeigen euch auf, was ihr dagegen unternehmen könnt.
Das Wort Xeno kommt aus dem Griechischen und bedeutet „fremd“, während das Wort Glosso Sprache bedeutet. Xenoglossophobie ist buchstäblich die Angst vor dem Sprechen einer Fremdsprache. Obwohl sich das vielleicht erstmal nicht so schlimm anhört, kann diese Angst extreme Formen annehmen.
Ein aktueller wissenschaftlicher Bericht von Böttger und Költzsch (2020), der im Journal “Training, Language and Culture” erschien, beschreibt die Auswirkungen dieser Angst. Zu den Symptomen zählen schlimme Angstzustände, Panikausbrüche und Atemnot … sowie unregelmäßiger Herzschlag, übermäßiges Schwitzen, Übelkeit … Mundtrockenheit und Zittern.
Wie bei jeder Phobie, können die Symptome zwischen leicht und schwer variieren. Xenoglossophobie sollte von daher ernst genommen werden. Psychologen bezeichnen sie als eine Angstreaktion, weil sie nur in bestimmten Situationen hervorgerufen wird, auch bei Menschen, die normalerweise keine Ängste verspüren. Ähnlich wie beim Lampenfieber, setzt diese Phobie erst kurz der beängstigen Situation ein.
Aus wissenschaftlicher Sicht sind daran zwei neurale Systeme beteiligt: Die Amygdala und der präfrontale Kortex. Dieser Bereich im Gehirn wird beim Fremdsprachensprechen aktiviert und kann Angstzustände auslösen.
Hast du dich auch schon gefragt, warum Kinder mutiger sind, wenn sie eine Fremdsprache sprechen (und somit auch schneller lernen, während Erwachsene schüchterner sind)? In derselben Studie von Böttger und Költzsch wird erklärt, dass sich der präfrontale Kortex zwischen dem 20. Und 25. Lebensjahr entwickelt. Wenn du über 20 bist, ist deine Angst biologisch begründbar.
Traumatische Ereignisse können diesen Umstand sogar verschlimmern. Viele Sprachlerner kamen schon in unangenehme Situation, bei einem Fehler ausgelacht zu werden. Was ist mit dem Mikrotrauma, sein Bestes zu versuchen, nur damit die andere Person ins Englische wechselt? Solche Ereignisse können dazu führen, dass dein Gehirn häufiger und heftiger reagiert. Die Nervosität könnte sich weiter verschlimmern. Egal, ob du 25 oder 45 Jahre alt bist: Schauen wir mal, was man gegen Xenoglossophobie unternehmen kann.
Wie bei jeder Phobie, kannst du auch in diesem Fall das Gehirn trainieren, um die Angst zu überwinden. Es braucht Zeit und Übung, aber du kannst dir eine angenehme Lernatmosphäre schaffen, indem du dein Gehirn austrickst.
Befolge diese fünf Schritte, um dich von Xenoglossophobie zu befreien:
1. Identifiziere deine Angst und stelle dich ihr. Hoffentlich kann dir dieser Beitrag dabei helfen.
2. Arbeite an deinem Selbstvertrauen. Versuche auch deine Hörfähigkeit zu verbessern, anstatt dich nur aufs Sprechen zu konzentrieren.
3. Sei nicht so hart zu dir selbst. Vergiss nicht, dass kein Lernender auf Anhieb fließend sprechen kann.
4. Vermeide unangenehme Situation. Nimm Einzelgespräche wahr, anstelle von Gruppengesprächen.
5. Akzeptiere deine Defizite. Lass sich nicht von einem langsamen Gespräch oder einem Fehler entmutigen.
Fehler gehören zum Lernen dazu. Aber zu verstehen und einzusehen, dass es sich auch mal schlecht anfühlt, ist ein wichtiger Schritt, um deine Angst zu überwinden. Du kannst ein glücklicher Sprachlerner werden, der Spaß daran hat. Du musst deinem Gehirn nur beibringen, positiv zu lernen.
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