Von Anne Walther
Aktualisiert am January 3, 2024
Bei aktuell 195 Ländern auf der Welt geht man oft davon aus, dass es eine ähnliche Anzahl Sprachen auf der Welt gibt. Tatsächlich sind es viel mehr! Linguisten gehen davon aus, dass es etwa 7000 lebende Sprachen auf der Welt gibt. Das sind Sprachen, die noch von mindestens einem Muttersprachler gesprochen werden. Diese Zahl verändert sich selbstverständlich ständig und lässt sich nur sehr schwer festlegen: Insbesondere indigene Sprachen sind nicht immer bekannt oder gut erforscht. Dazu kommt, dass etwa 3000 Sprachen auf der Welt vom Aussterben bedroht sind. Doch welche Sprachen gibt es überhaupt und wie lassen sie sich voneinander unterscheiden?
In Zeiten von Globalisierung und dem Internet verstehen inzwischen viele Leute auf der Welt Englisch – insgesamt etwa 1,35 Milliarden. Allerdings sind die wenigsten von ihnen Muttersprachler. Wenn wir danach schauen, welche Sprachen die meistgesprochenen der Welt von Muttersprachlern sind, dann ist die chinesische Sprache Mandarin weit vorn: Sie wird von über 900 Millionen Menschen gesprochen. Auf Platz zwei liegt Spanisch mit 475 Millionen Muttersprachlern sowohl in Spanien als auch in Südamerika. Englisch kommt hier nur noch auf Platz drei.
Vor allem im Mittleren Osten und Asien sprechen auch heute noch fast 1 Million Menschen Aramäisch, die älteste Sprache der Welt. Bereits seit über 3000 Jahren ist die Sprache dort verbreitet und war die Muttersprache von Jesus Christus.
Da die Kanarischen Inseln durch Vulkaneruptionen entstanden sind, gibt es dort viele Berge und Täler. Um auch auf größeren Abständen über die Täler kommunizieren zu können, haben die Einwohner der Insel La Gomera El Silbo entwickelt: eine Sprache, die nur auf Pfiffen basiert. Hiermit können Menschen auf Abstände von bis zu zehn Kilometer miteinander kommunizieren!
Im Jahre 1887 hat es sich ein polnischer Wissenschaftler zur Aufgabe gemacht, die Beziehungen zwischen verschiedenen Ländern zu verbessern. Um sein Ziel zu erreichen, entwickelte er eine Sprache, von der er sich erhoffte, dass sie eines Tages alle Menschen sprechen würden: Esperanto. Die Grammatik der Sprache ist besonders einfach, so dass sie fast spielerisch erlernt werden kann. Obwohl Esperanto kein weltweiter Erfolg wurde, sprechen heute trotzdem etwa 2 Millionen Menschen die Sprache.
Die Sprache der Andamaner, einer indigenen Bevölkerungsgruppe Indiens, zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es keine Wörter für Zahlen gibt. Jetzt fragst du dich sicher, wie man dann Mengen in dieser Sprache kommuniziert. Ganz einfach:
Die Sprachen der Welt lassen sich in unterschiedliche Sprachfamilien einteilen, die gemeinsame Wurzeln haben. Die indoeuropäische Sprachfamilie umfasst zum Beispiel Englisch, Russisch, Spanisch und Hindu, neben vielen weiteren Sprachen. Vor vielen tausend Jahren haben all diese Sprachen also einen gemeinsamen Vorfahren gehabt, und noch heute lassen sich Gemeinsamkeiten in Grammatik, Satzbau und Aussprache erkennen.
Man unterscheidet heute etwa 140 verschiedenen Sprachfamilien auf der Welt. Außerdem gibt es einige sogenannte isolierte Sprachen, die keiner Sprachfamilie anzugehören scheinen, wie zum Beispiel Baskisch.
Selbstverständlich ist es unmöglich, alle Sprachen auf der Welt zu sprechen – selbst der Mensch, der die meisten Sprachen der Welt spricht, beherrscht “nur” 73 von ihnen. Bei den 7000 Sprachen ist das gerade mal ein Prozent!
Einen Anfang kann man aber selbstverständlich trotzdem machen – zum Beispiel mit den Lingoda Sprachlernsprints!
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